Heveling holt das Direktmandat

Der CDU-Politiker erhielt gestern 42,7 Prozent der Stimmen im Wahlkreis 110, zu dem auch Kaarst und Meerbusch gehören.

Heveling holt das Direktmandat
Foto: Knappe/Archiv

Meerbusch/Kaarst. Ansgar Heveling ist zum dritten Mal nach 2009 und 2013 direkt in den Bundestag gewählt worden. Der CDU-Politiker erhielt gestern im Wahlkreis 110, zu dem Meerbusch, Kaarst, Korschenbroich, Jüchen und Krefeld-Süd gehören, die meisten Stimmen. Nachdem 265 von 275 Wahlbezirken ausgezählt waren, entfielen 42,71 Prozent der Stimmen auf den 45-Jährigen. Damit lag er deutlich vor Nicole Specker (SPD), die auf 25,28 Prozent der Stimmen kam. Die 47-Jährige wird aufgrund des schwachen Abschneidens der Sozialdemokraten vermutlich auch über die Landesliste den Einzug in den Bundestag verpassen.

Der in Rheydt geborene und in Korschenbroich beheimatete Heveling gewann zwar erneut, musste aber einen Verlust hinnehmen. Vor vier Jahren hatten noch 49 Prozent der Wähler für ihn gestimmt. In Berlin hatte er zuletzt den Vorsitz des Innenausschusses des Bundestags inne.

Von den weiteren Direktkandidaten der Parteien, die in den Bundestag einziehen, erhielten Otto Fricke (FDP) 11,48 Prozent, Susanne Badra (Grüne) 6,61 Prozent, Heiner Bäther (Linke) 5,06 Prozent und Christof Rausch (AfD) 7,27 Prozent.

Heveling holt das Direktmandat
Foto: Knappe/Archiv

Bei den Zweitstimmen im Wahlkreis 110 war die FDP besonders stark. Sie kam auf rund 17,5 Prozent der Stimmen. Die CDU erreichte rund 35,8 Prozent und lag damit vor der SPD (21,9 Prozent). Für die Grünen stimmten 7,1 Prozent, für die Linke 6,3 Prozent, für die AfD 7,8 Prozent — Letztere erzielte damit ein deutlich schwächeres Ergebnis als bundesweit. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 76 Prozent.

Enttäuscht über das Ergebnis der Bundestagswahl zeigte sich der Kaarster CDU-Fraktionschef Lars Christoph. „Wir haben mit einem deutlicheren Ergebnis gerechnet“, sagte er. Auch die Kaarster Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus hätte sich ein besseres Ergebnis ihrer CDU gewünscht. „Aber es ist ein klares Bekenntnis zu Merkel“, befand sie.

Gemischte Gefühle gab es bei der FDP. „Ich bin froh, dass wir wieder drin sind“, sagte der Kaarster Fraktionschef Günter Kopp: „Aber ich bin erschüttert über das Ergebnis der AfD.“

Derweil wird wohl auch der Krefelder Otto Fricke aus dem Wahlkreis 110 in den Bundestag einziehen — über die Landesliste der FDP. „Ich sehe das Ergebnis mit einem lachenden Auge, was die eigene Partei und den eigenen Erfolg angeht, und mit einem weinenden Auge, was das Gesamtergebnis angeht“, sagte er gestern.

Meerbuschs CDU-Chef Werner Damblon analysierte: „Für mich ist ,Jamaika’ möglich. Selbstverständlich wird das nicht einfach, aber FDP und Grüne sind Parteien mit Regierungserfahrung, die wissen, dass man in so einer Situation im Zweifel Positionen aufgeben muss.“ Die Krefelderin Nicole Specker war schockiert: „Das Ergebnis der AfD ist entsetzlich.“ peg/dagi/juha

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