Grevenbroicherin von Hund attackiert

Die 63-Jährige wurde nach eigenen Angaben in der Innenstadt in den Arm gebissen. Der Halter verschwand mit seinem Tier.

Grevenbroicherin von Hund attackiert
Foto: Salzburg/Faltin

Grevenbroich. Der Schock saß tief. Auf dem belebten Fußweg zwischen dem Kreiskrankenhaus und dem Montanushof-Parkhaus ist eine Grevenbroicherin, wie sie berichtet, Opfer einer Hundeattacke geworden. Zweimal sei sie von dem Tier gebissen worden. Die Frau hat Anzeige gestellt.

Grevenbroicherin von Hund attackiert
Foto: Salzburg/Faltin

Nach dem Landeshundegesetz ist die Stadt zuständig. Die versucht nun, den Hundehalter ermitteln.

Am Dienstag gegen 12 Uhr war Brigitte Faltin (63) vom Krankenhaus unterwegs in Richtung City, als ihr ein jüngerer Mann mit einem angeleinten Hund mit grauem Fell entgegenkam. „Als ich auf deren Höhe war, sprang mich der Hund plötzlich an, legte seine Pfoten an meine Brust“, berichtet sie. „Ich habe gerufen: ,Halten Sie den Hund fest’. Doch da war es schon geschehen.“ In den Ellbogen und in die Hüfte sei sie gebissen worden. „Es blutete. Ich war geschockt, zitterte wie Espenlaub“, schildert die Grevenbroicherin: „Ich habe mich umgedreht und bin zurück zum Krankenhaus gelaufen — in die Notaufnahme.“

Die große Wunde am Ellbogen musste mit mehreren Stichen genäht werden. „Wir wollten in Urlaub fahren, haben ihn aber verschoben“, sagt Faltin.

Nach dem Erlebnis ist sie empört: „Es ist fahrlässig, mit so einem Tier unterwegs zu sein.“ Was wäre passiert, wenn der Hund nicht sie, sondern ein Kind angefallen hätte, fragt sie.

Auf Facebook sorgt der geschilderte Vorfall für Aufsehen. Den Mann hatte sie nach der Attacke aus den Augen verloren — und nicht wieder gesehen. „Ich finde es unmöglich, dass er sich nicht gemeldet hat“, sagt Faltin. Obwohl der Mann sie verletzt in Richtung Krankenhaus habe laufen sehen.

Brigitte Faltin

Brigitte Faltin ist zur Polizei gegangen, hat Anzeige gestellt. „Wir haben die Anzeige aufgenommen und an die Stadt weitergeleitet“, erläutert gestern Polizeisprecherin Diane Drawe. Grundlage sei das Hundegesetz für das Land Nordrhein-Westfalen. Demnach handelt ordnungswidrig, wer beispielsweise „vorsätzlich oder fahrlässig“ einen Hund „nicht so hält, führt oder beaufsichtigt, dass von diesem keine Gefahr für Menschen oder Tiere ausgeht“.

„Wir bitten den Hundehalter, sich unter der Rufnummer 02181/60 82 95 bei uns zu melden. Und wir versuchen, über die Hunderasse den Hundehalter zu ermitteln“, erklärt Stadtsprecherin Ines Hammelstein. Der Halter werde dann angeschrieben und zur Stellungnahme aufgefordert.

Der Mann ist nach der vorliegenden Beschreibung etwa 30 Jahre alt, 1,65 Meter groß und schlank. Er hatte schwarzes, an den Seiten kurzes Haar. Er sah gepflegt aus, trug ein weißes Hemd und eine dunkle Hose. Der Hund soll etwa 50 Zentimeter hoch sein, ein gräuliches Fell und hellblaue Augen haben. „Vermutlich handelt es sich um einen Weimaraner“, sagt Faltin.

Diese Rasse gehört nicht zu den sogenannten gefährlichen Hunden. Wohl aber zählen Hunde ab 40 Zentimeter Widerristhöhe oder ab 20 Kilogramm Gewicht laut Gesetz zu den großen Hunden. Halter solcher Tiere müssen die erforderliche Sachkunde und Zuverlässigkeit besitzen und eine Haftpflichtversicherung für den Hund nachweisen können. Zudem muss das Tier einen Microchip haben.

Die Sanktionen können von einer Verwarnung über Bußgeld bis zur Abgabe des Hundes reichen. Derartige Anzeigen bei der Stadt seien selten, sagt Hammelstein, „etwa einmal im Jahr“.

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