Grevenbroich will eine „Fairtrade-Town“ werden

Eine Säule soll künftig der Grevenbroicher Kaffee sein.

Grevenbroich. Der Rhein-Kreis Neuss ist Fairtrade-Landkreis, Neuss und Jüchen dürfen sich als Fairtrade-Town bezeichnen. Wenn es nach Robert Jordan vom Stadtmarketing geht, soll auch Grevenbroich demnächst diesen Titel tragen, der Kommunen auszeichnet, in denen der faire Handel gefördert wird und in denen sich Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dafür stark machen. Hinter der Fairtrade-Town-Kampagne steckt vor allem der Verein Transfair. Um Fairtrade-Town zu werden, muss eine Stadt verschiedene Kriterien erfüllen, erklärt Jordan: „Zunächst einmal brauchen wir einen Ratsbeschluss“, erklärt er. Der kommt — so hofft er — bei der Ratssitzung im März zustande. Jordan geht davon aus, dass die Politik die Bewerbung unterstützen wird.

Robert Jordan, Mitarbeiter des Stadtmarketings

Danach, so erklärt er weiter, muss eine Steuerungsgruppe gebildet werden, und es muss in einer Mindestzahl von Einzelhandelsgeschäften und Gastronomie ein Angebot von fair gehandelten Produkten geben. „Beim Einzelhandel sieht es schon gut aus, in der Gastronomie fehlen noch ein paar, die mitmachen“, sagt Jordan zum aktuellen Stand. Zudem tragen die Diedrich-Uhlhorn-Realschule, das BBZ und die Katholische Grundschule St. Martin bereits den Titel Fairtrade-School. Das ist gut für das Kriterium Zivilgesellschaft, das das Engagement von Schulen, Vereinen und Kirchen betrifft. Sind alle Kriterien erfüllt, folgen die Prüfung durch Transfair — und der mögliche Titel

Eine Säule des Fairtrade in der Stadt soll künftig auch der „Grevenbroich-Kaffee“ sein. Der fair gehandelte Kaffee ist eine Spezialmischung für Grevenbroich und geht auf eine Idee von Jordan in Zusammenarbeit mit Marion Schroers zurück. Mit Andreas Lang von der Genussfaktur in Wevelinghoven hat Jordan einen Unterstützer gefunden, der helfen will, weitere Mitstreiter ins Boot zu holen, die den Kaffee anbieten. Gäste des Bürgermeister-Büros trinken bereits die Mischung mit Bohnen aus Guatemala, Mexico und Bolivien, und auch bei Dolcissima in Wevelinghoven ist der Kaffee im Verkauf.

„Ich habe verschiedene Händler informiert und ihr Interesse abgefragt. Jetzt warte ich auf Rückläufer“, berichtet Lang. In seinem Laden gibt es einige Probetüten, demnächst will er den Kaffee vertreiben. Lang hat sich zudem bereiterklärt, den Zwischenvertrieb zu übernehmen. Er würde also die notwendigen Mengen in der Rösterei im Marburger Land bestellen und dann an die anderen Händler weiterverteilen. „Wir wollen auch noch einen Namen finden“, kündigt der Händler an. Es sei offen, ob es bei „Grevenbroich-Kaffee“ bleibe, oder ob sich ein anderer Name durchsetze.

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