Grevenbroich: Täuschend echt in einem Monat

Ausstellung „stichproben.gv“ ab morgen in der Villa Erckens.

Grevenbroich. Einen Überblick des Schaffens von fünf ganz unterschiedlichen Grevenbroicher Künstlern zeigt die Ausstellung "stichproben.gv", die ab Mittwoch im Museum Villa Erckens zu sehen ist. Neben abstrakter und gegenständlicher Malerei sind Zeichnungen und Tonplastiken vertreten.

Eines aber haben die beteiligten Kreativen gemeinsam, wie Kulturamtsleiter Stefan Pelzer-Florack erläutert: "Alle betreiben ihre Leidenschaft als Berufung - und das schon seit Jahrzehnten."

Mit dieser ersten Gruppenausstellung von semiprofessionellen regionalen Künstlern geht das Museum neue Wege. Wenn das Konzept ankommt, sind weitere Runden denkbar, so Kulturdezernent Michael Heesch. Nur eine Woche Zeit hatten Künstler und Museums-Team für die Vorbereitung.

Keine Probleme bei der spontanen Auswahl ihrer Exponate hatte die Keramik-Künstlerin Helga Wieczorek, die nach einer gegenständlichen Schaffensphase den abstrakten Ausdruck von Empfindungen zur künstlerischen Maxime gemacht hat: "Ich will keine fertigen Konzepte vorgeben, sondern Raum für eigene Gedanken lassen."

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Edith Schramm, die abstrakte Malerei präsentiert. Sie will mit ihren Arbeiten "Offenheit ausdrücken und diese auch beim Betrachter wecken". Die meisten Leinwände hat die Kunst- und Sportlehrerin ohne Titel gelassen.

Sein Debut als Aussteller gibt Dieter Hambüchen. Der Neuenhausener hat an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert und arbeitet heute als Betreuer und Hanswirtschafter in einem Altenheim. Schon seit Jahrzehnten schätzen Kenner seine handgezeichneten Glückwunschkarten und Cartoons, zum Beispiel vom Vogel, der sich für die Verabredung bunt anmalt um seine gleichfalls farbige Partnerin zu beeindrucken.

Aber ein Regenschauer wäscht die Farbe ab. Jedoch nicht nur bei ihm, sondern auch bei der Angebeteten. Beide wollten mehr scheinen als sein, beide sind an Schluss entlarvt. Ein Happy-End gibt’s trotzdem.

Eine geradezu fotografische Genauigkeit zeichnet die Malerei von Petra Uitdewilligen aus. Täuschend echt gemalte Risse in der Wand (Trompe l’oeil) gehören ebenso zu ihrem Oeuvre wie naturalistische Stillleben mit Früchten oder Keramik. Das braucht seine Zeit, wie die Autodidaktin erklärt: "An einem Bild wie ‚Handarbeit’ arbeite ich bis zu einem Monat."

Nur wenige Stunden braucht Karel Kuzman für seine Gemälde. Der Wahl-Grevenbroicher (1944in Österreich geboren, später in Slowenien gelebt) hat sich auf Landschaftsmalerei spezialisiert. Er arbeitet mit Aquarell- und Ölfarben, immer draußen in der Natur. "Details wie Wasserspiegelungen können Sie nur vor Ort malen", ist der 65-Jährige überzeugt. Seine Motive findet er an der Erft, aber auch auf seinen vielen Reisen in die Toskana und zur Cote d’Azur.

Die Ausstellung "stichproben.gv" läuft bis zum 1. März, Öffnungszeiten des Museums sind Mittwoch, Donnerstag, Samstag und Sonntag 10 bis 17 Uhr.

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