Grevenbroich: Projekt hilft Menschen ohne Berufsperspektive

Seit März haben bereits 13 Menschen einen neuen Arbeitsplatz gefunden.

Grevenbroich. Seit März gibt es das Projekt "Aktivierung Jobperspektive" (AJP) der Arge in Grevenbroich. Unter der Regie der Berufshilfe der Awo werden dort Langzeitarbeitslose wieder in Arbeitsverhältnisse eingegliedert.

In der gesetzlichen Amtssprache werden Menschen ohne Berufsperspektive in Klassen eingeteilt, in diesem Projekt geht es um "16e-Kunden", die bereits alle normalen Vermittlungsversuche seitens der Arge hinter sich haben, dazu oft chronisch krank, über 50 Jahre alt, mit Vorstrafen belastet sind oder auch Drogenprobleme haben oder hatten - doch es sind Menschen, die arbeiten wollen.

Helmut Danek von der Grevenbroicher Arge wählt die Kandidaten für das Projekt AJP aus und vermittelt sie an die Awo. Er kennt die Schicksale und weiß, dass oft durch Arbeitslosigkeit gebrochene Persönlichkeiten vor ihm stehen, die nun ihre letzte Chance nutzen wollen. Diese Bereitschaft muss vorhanden sein, denn das ist, laut Andrea Longerich, der Projektleiterin AJP, die Grundvoraussetzung für einen Erfolg. In Gesprächen stellt sie fest, welche Fähigkeiten der Bewerber hat, denn oft fehlt eine berufliche Qualifikation oder der Beruf kann nicht mehr ausgeübt werden. Das so entstandene Bewerberprofil bildet dann ihre Grundlage für die Suche nach einem potenziellen Praktikumsplatz. Ein Betriebspool der Awo wird dabei ebenso genutzt wie die Telefonakquise. Bisher war Andrea Longerich erfolgreich: 13 ihrer Kunden fanden bereits einen von der Arge bezuschussten Arbeitsplatz, sechs befinden sich in einem Praktikum.

Einer von ihnen ist Rudolf Kuhn, der nun als Gärtner auf Schloss Dyck arbeitet: "Ich glaubte nicht mehr, jemals wieder Arbeit zu finden. Ohne das Projekt hätte ich keine Chance gehabt, auf Schloss Dyck zu arbeiten, das ist ein echter Glücksfall." Wilfried Moll, der Leiter der Werkstatt für Behinderte (WfB) in Hemmerden, hat nur von positiven Erfahrungen zu berichten, er sieht den Menschen als "Summe seiner Möglichkeiten", die bei dieser Initiative sehr gut genutzt werden. Eine bis zu 75-prozentige Förderung der Bruttolohnkosten hilft bei der Vermittlung und bietet positive Anreize für die Betriebe.

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