Grevenbroich: Heimische Firmen unterliegen oft

VJU-Treffen: Bürgermeisterin will sich für Betriebe vor Ort stark machen.

Grevenbroich. Bürgermeisterin Ursula Kwasny folgte am Montag einer Einladung des Vereins Junger Unternehmer (VJU) und berichtete über ihre ersten Wochen im Amt. Rund 40 Gäste waren gekommen.

Kwasny erklärte, dass sie Wirtschaftsthemen zur Chefsache gemacht habe und ihr besonders die jungen Unternehmer am Herzen lägen. VJU-Vorstand Dietmar Tebroke wollte jedoch statt netter Worte Fakten: "Was haben Sie in diesen ersten Wochen konkret auf den Weg gebracht?", wollte er wissen.

Kwasny, die auf 27 Jahre als stellvertretende Bürgermeisterin zurückblicken kann, erläuterte, dass sie sich in vielen Bereichen der Verwaltung einen Überblick verschafft habe und dort auf motivierte Mitarbeiter zugreifen könne: "Die Stadtverwaltung muss gestärkt werden, oft fehlte es in der Vergangenheit an Lob."

Kwasny verwies auf den mit dem Energieversorger NVV geschlossenen Kooperationsvertrag, der das Gas- und Wasserwerk stärke und Arbeitsplätze sichere. Auch sei 2010 der Bau eines Kindergartens im Buckauviertel geplant, ebenso wie der Abriss des Gustorfer Schwimmbades.

Mit Blick auf die prekäre Haushaltslage seien die Mittel aus dem Konjunkturpaket II ein Segen für die Stadt, denn mit den 5,2 Millionen Euro könnten wichtige Arbeiten in Angriff genommen werden. Die Sanierung der Käthe-Kollwitz- Schule habe sie per Dringlichkeitsentscheid bereits als Auftrag vergeben. Zwei Grevenbroicher Unternehmen hätten den Zuschlag erhalten.

"Ich bin froh, dass endlich wieder einmal heimische Firmen einen Auftrag erhalten haben", so die Verwaltungschefin. Immer wieder unterliegen Grevenbroicher Unternehmen bei Ausschreibungen, sagte Kwasny. Betriebe aus dem Umland und sogar aus Sachsen würden stattdessen in der Stadt tätig. Nur 17 Prozent aller öffentlichen Aufträge würden in Grevenbroich selbst vergeben, das sei ein Zustand, den sie ändern wolle, erklärte sie.

Nach Auffassung der anwesenden Unternehmer dauere es auch viel zu lange, bis ein Auftrag vergeben wird. Kwasny erklärte dazu: "Wir haben nur drei Mitarbeiter, die die Maßnahmen aus dem Konjunkturpaket bearbeiten. Das ist zu wenig, mehr bekommen wir aber nicht."

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