Grevenbroich: Glasverbot beim Tanz in den Mai

Um Verletzungen zu vermeiden, greift in Wevelinghoven erstmals ein Flaschenverbot.

Grevenbroich. Keine Gläser, keine Glasflaschen auf dem Wevelinghovener Marktplatz: Mit diesem Verbot wollen Polizei und Ordnungsamt beim diesjährigen Tanz in den Mai für Sicherheit sorgen.

Wer sich nicht daran hält, dem werden die Getränke abgenommen - Supermarktbesucher auf dem Heimweg freilich ausgenommen. Im Festzelt werden zwar weiter Gläser eingeschenkt, doch die Ordner achten strikt darauf, dass die Gäste diese nicht mit nach draußen nehmen.

Grund für das Glasverbot sind die schlechten Erfahrungen der vergangenen Jahre. Beispielsweise hatten Jugendliche und junge Erwachsene bei früheren Festen eigene Flaschen mitgebracht und draußen vor dem Zelt getrunken.

Doch nicht alle Flaschen überstanden den Abend. "Im Umfeld des Zeltes gab es erheblichen Glasbruch", beklagt Udo Robling, Leiter des Ordnungsamtes. Von dem Verbot erhofft er sich, die Gefahr von Schnittverletzungen zu minimieren.

Günter Piel gehört als Vorstandsmitglied des BSV Wevelinghoven zu den Veranstaltern des Maitanzes. Die bisherige Situation bewertet er schlicht als "fürchterlich", Grund sei die Gleichgültigkeit mancher Gäste: "Die Leute lassen einfach so eine Flasche fallen", beobachtete Piel zuletzt bei einer anderen Wevelinghovener Großveranstaltung, der traditionellen Disko zum Oberstehrenabend.

Die Probleme sind von nahezu allen Großveranstaltungen bekannt. Um das Verletzungsrisiko durch Glasscherben einzudämmen, hatten bereits die Veranstalter des Kölner Karnevals und der Love Parade in Dortmund Gläser und Glasflaschen verboten. Nach deren guten Erfahrungen übernimmt Grevenbroich als erste Kommune im Kreisgebiet die neue Regelung, allerdings zunächst nur beim Wevelinghovener Tanz in den Mai. Mit rund 1.000 Besuchern ist das Fest bei Weitem die größte Maiparty im Stadtgebiet.

Bis zum Jahr 2012 wollen Stadt und Polizei dort Erfahrungen mit dem Glasverbot sammeln. Wenn es sich bewährt, soll es auf andere Veranstaltungen ausgedehnt werden, etwa Altweiberfastnacht in Gustorf. Dort mussten die Krankenwagen dieses Jahr gleich mehrmals ausrücken, um Besucher mit Schnittverletzungen zu verarzten.

Bei den Schützenfesten bleibt es jedoch weiterhin beim Alten. Dafür sprachen sich die Präsidenten der Vereine aus. Bernhard Wöltgen, Leiter der Polizeiwache Grevenbroich, sieht diese Feste ebenfalls weniger kritisch: "Wir haben festgestellt, dass es dort deutlich seltener zu Verletzungen kommt, weil die Betreiber der Getränkestände die Gläser und Scherben in der Nähe selbst beseitigen."

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