Grevenbroich: Erster Spatenstich für neues Finanzamt

Wenn es keine Verzögerungen mehr gibt, soll die Behörde im März 2011 einziehen.

Grevenbroich. Trotz Bodenfrost starteten mit dem ersten Spatenstich am Freitag die Bauarbeiten für das neue Finanzamt an der Merkatorstraße. Wenn alles klappt und das Wetter mitspielt, wird schon im Juni Richtfest gefeiert. Im März 2011 soll die Behörde in das Gebäude nahe dem Bahnhof einziehen.

Bis dahin haben die Bautrupps ordentlich zu tun. Wo bis zum Jahr 2000 eine Schlachterei ansässig war, entsteht nach den Plänen eines Aachener Architektenteams auf insgesamt 8200 Quadratmetern ein vierstöckiges Gebäude mit einer Kantine, einer Hausmeisterwohnung sowie Besprechungsräumen und Büros für 263Mitarbeiter. Für Besucher wird im Erdgeschoss eine Service- und Informationsstelle eingerichtet, erläutert Christa Bohl vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, der die Maßnahme als Bauherr leitet.

Ferner entstehen auf dem 9800-Quadratmeter-Grundstück eine Grünanlage und 140 Parkplätze. Um die Energiekosten gering zu halten, wird das Gebäude mit Erdwärme versorgt. Ein Kernstück der Geothermie-Anlage sind 27 Bohrpfähle, die hundert Meter tief in den Boden getrieben werden.

Der 12,6 Millionen Euro teure Neubau markiert eine komplette Umstrukturierung der Finanzverwaltung. Dabei halten sich die Planer an die Formel "Aus drei mach zwei": Derzeit gibt es im Kreis drei Finanzämter, nämlich Grevenbroich, Neuss I (Schillerstraße) und Neuss II (Am Hammfeld). Im Zuge der Neuordnung werden sie zu zwei Behörden zusammengefasst. Eins davon ist das neue Finanzamt Grevenbroich, wohin auch ein Teil der Neusser Belegschaft umziehen wird. Es ist dann Anlaufstelle für Steuerzahler in der Schlossstadt, aber auch für die Dormagener, Korschenbroicher, Jüchener und Rommerskirchener. Die beiden bisherigen Gebäude an der Erckensstraße und der Bahnstraße werden aufgegeben.

Mit Dienstbeginn an der Merkatorstraße schließt auch das Finanzamt Neuss I die Pforten, sodass in der Stadt nur der Standort Am Hammfeld verbleibt. "Damit trennen wir uns von einer Immobilie, die über lange Zeit einen erheblichen Sanierungsbedarf hatte", erklärt Michael Bungartz von der Oberfinanzdirektion. Von der Zentralisierung verspricht er sich außerdem weitere Einsparungen und zusätzliche Synergieeffekte.

Auch die Grevenbroicher Stadtplaner blicken optimistisch auf das Großprojekt. Vom Neubau erhoffen sie sich eine Aufwertung des Standorts Merkatorstraße. Damit sollen auch die Grundstücke auf dem gegenüber liegenden ehemaligen Güterbahnhofsgelände für Investoren attraktiver werden.

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