Grevenbroich: Empfang zum Auftakt des Dauerwahlkampfs

Die Politiker schlagen scharfe Töne an und nehmen RWE in die Verantwortung.

Grevenbroich. Das "Jahr des Dauerwahlkampfs", wie es SPD-Bürgermeisterkandidat Bernhard Pollmeyer bezeichnete, eröffneten die Sozialdemokraten am Sonntag mit ihrem Neujahrsempfang im Alten Schloss. Dazu hatten Stadtverband und Ratsfraktion eingeladen. Gekommen waren neben Vertretern aus der Verwaltung, dem Vereinsleben und der Wirtschaft auch der ehemalige NRW-Innenminister Fritz Behrens und der SPD-Landratskandidat Rainer Thiel.

Zum vierten Mal in Folge wird Grevenbroich nach der Kommunalwahl einen neuen Bürgermeister bekommen. "Die SPD", sagt Bernhard Pollmeyer, "kann sich gute Chancen auf einen Machtwechsel ausrechnen." So scheine sich die CDU selbst zu schwächen, da teilweise ganze Ortsverbände ihrer Kandidatin Ursula Kwasny die Fähigkeit für dieses Amt absprächen.

Als Bürgermeister werde er die Stadtteilgespräche fortführen. "Das zweite Konjunkturprogramm des Bundes muss in die Betreuung und Bildung der Kinder investieren", sagte Pollmeyer. In diesem Bereich sollte eine Gebührenentlastung für Eltern diskutiert werden.

In die Amtszeit des neuen Bürgermeisters würde die Abschaltung des Kraftwerks Frimmersdorf fallen. Die Arbeitsplätze dort müssten durch die Weiterentwicklung des Energie- und Industriestandorts Grevenbroich gesichert werden. Einig war sich Pollmeyer mit dem SPD-Fraktionsvorsitzender Edmund Feuster, dass sich RWE nicht aus der Verantwortung nehmen dürfe.

Ein weiterer Vorschlag Pollmeyers: die Entwicklung eines Solarkatasters für die rund 15000 Wohngebäude in Grevenbroich. Und zu den städtischen Finanzen erklärte Pollmeyer: Bei einem strukturellen Defizit im Haushalt von 8 Millionen Euro wäre in drei bis vier Jahren die Ausgleichrücklage aufgebraucht. Einsparungen sieht er durch kommunale Zusammenarbeit mit Jüchen und Rommerskirchen.

Für die Ratsfraktion forderte Edmund Feuster einen neuen Sportstättenbedarfsplan ebenso wie einen neuen Leistungskatalog der städtischen Wirtschaftsbetriebe. Die Neuordnung der Stadtwerke durch Zusammenschluss mit der Mönchengladbacher NVV AG dürfe nicht auf dem Rücken der Beschäftigten stattfinden, fordert Pollmeyer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort