Grevenbroich/ CDU: Hans-Wilhelm Phillipps macht weiter

Erneute Kandidatur überraschte; Phillipps setzte sich klar gegen Zimmermann durch.

Grevenbroich. "Kein Blick zurück im Zorn, sondern vorwärts schauen und alle Kräfte bündeln" - dazu rief CDU-Stadtverbandsvorsitzender Matthias Nobis seine Mitstreiter auf der Mitgliederversammlung am Mittwochabend im Kloster Langwaden auf. Die CDU-Politiker des Stadtverbandes hatten sich getroffen, um die Wahlkreiskandidaten für Stadt und Rhein-Kreis Neuss zur Kommunalwahl aufzustellen.

Nobis sprach von der guten Stimmung und Harmonie, die jetzt in der Grevenbroicher CDU herrsche. So ganz klappte das offenkundig an diesem Abend dann aber doch nicht. Wie so oft in letzter Zeit, war es aus Sicht des Stadtverbandes mal wieder der Ortsverband Gustorf-Gindorf, der für Sand im Getriebe sorgte.

Dieser hatte anstelle von Hans-Wilhelm Phillipps, der sich nach 28 Jahren in der Politik als Sachkundiger Bürger und Ratsherr zurückziehen wollte, Rechtsanwalt Michael Zimmermann für Stadtrat und Kreistag nominiert.

Diese Nominierung stieß offenkundig jedoch nicht auf Billigung aller anderen CDU-Mitglieder. Denn als Matthias Nobis nach Gegenvorschlägen zur Kandidatenliste fragte, meldete sich Wolfgang Latzel (Ortsverband Neukirchen) und schlug erneut Hans-Wilhelm Phillipps als Gegenkandidat zu Zimmermann vor.

Nobis war überrascht: "Da müssen wir wohl neue Wahlzettel drucken?" fragte er in die Runde. Die Mitglieder aus Gustorf reagierten empört. "Unser Ortsverband hat Zimmermann einstimmig gewählt", rief Peter Hebbering in den Saal.

"Die Ortsverbände können nominieren, wen sie wollen, aber hier im Stadtverband spielt die Musik", meinte Fraktionsvorsitzender Norbert Gand. "Das ist Basisdemokratie", beschwichtigte Matthias Nobis.

Auf die Forderung von Zimmermann, sich den Anwesenden vorstellen zu dürfen, entschied Nobis diplomatisch, und erklärte, dass sich alle Neulinge, die sich um einen Wahlkreis bewerben, auch vorstellen dürfen. Neben Zimmermann trat dann auch Phillipps ans Mikrofon.

Im Interesse der Gemeinschaft von Ortsverband und Stadtverband stehe er doch noch einmal für eine Kandidatur zur Verfügung, sagte er und begründete seinen Gesinnungswandel damit, dass ihn viele Bürger aus dem Ort und vor allem viele Kollegen aus dem Stadtverband angerufen hätten und um eine erneute Kandidatur gebeten hätten.

Das Abstimmungsergebnis sprach für sich: Von 115 abgegebenen Stimmen entfielen 80 auf Hans-Wilhelm Phillipps und 27 auf Michael Zimmermann.

Das gleiche Bild zeigte sich dann bei der Wahl der Kandidaten für den Kreistag. Auch hier siegte Hans-Wilhelm Phillipps, der diesmal von Stephen Haines zum Gegenkandidaten vorgeschlagen wurde, mit 67 von 89 abgegebenen Stimmen. Michael Zimmermann erhielt 14 Stimmen.

Bei den Direktkandidaten für den Kreistag gab es noch eine Kampfkandidatur. Hier setzte sich Werner Moritz (Ortsverband Neukirchen) mit 55 zu 30Stimmen gegen den Neuling Kipper durch.

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