Grevenbroich: Axel Prümm kritisiert eigene CDU-Fraktion

Der Bürgermeister nutzt momentan jede Gelegenheit, für sich zu werben.Jetzt wird darüber spekuliert, ob er im Amt bleiben will.

Grevenbroich. "Ich verstehe nicht, warum meine Fraktion bis heute den Bürgermeister von Langenfeld noch nicht eingeladen hat, um mit ihm darüber zu sprechen, wie man als Kommune schuldenfrei werden kann", sagte Axel Prümm in dieser Woche am Rande eines Pressetermins. Er habe dies mehrfach angeboten. Damit geht der Bürgermeister deutlich auf Distanz zu seiner eigenen CDU-Fraktion.

Hintergrund der Aussage ist die Diskussion um den angezeigten Betrag auf der Schuldenuhr (siehe Meldung links) und Prümms Wahlversprechen, die Schulden der Stadt abzubauen.

Der Eindruck, dass das Tischtuch zwischen dem CDU-Bürgermeister und der Unions-Fraktion zerschnitten ist, verstärkt sich nach Prümms Aussage, wonach er momentan zusammenschreibe, warum er für die CDU nicht mehr antrete. "Ob das dann in Form eines Buches erscheint, weiß ich aber nicht", sagt Prümm.

Dass der 52-Jährige diese Spitze gegen seine eigenen Parteimitglieder vor der anstehenden Bürgermeisterwahl abgibt, scheint nicht zufällig zu sein. Als Jurist und früherer Journalist weiß Prümm genau um die Wirkung solcher Aussagen, die stark nach Wahlkampf klingen. Dabei sind solche Töne eigentlich ungewöhnlich für einen Mann, der sich doch aus der ersten Reihe der Politik zurück ziehen will.

Dass Prümm genau das nicht tun will, befürchten viele Unionspolitiker momentan, die jede Äußerung des redegewandten 52-Jährigen genau verfolgen.

Durch eine Indisrektion aus dem Rathaus wurde jetzt bekannt, dass sich Prümm auf dem internen Dienstweg danach erkundigt haben soll, welche Anforderungen ein Bürgermeisterkandidat erfüllen muss, der als Einzelkandidat, also ohne Partei im Rücken, antritt.

Inzwischen dürfte Prümm erfahren haben, dass er als amtierender Bürgermeister keine Voraussetzungen mehr erfüllen muss, außer des entsprechende Antragsformular pünktlich bei der Verwaltung einzureichen.

Auf die Frage wann das ist, antwortet er, ohne eine Sekunde nachzudenken: "Am 20.April." Prümms Reaktion auf die Frage, ob sein Name dann auch auf dem Wahlzettel steht: "Sag’ ich nicht". Dementi sehen anders aus.

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