Grevenbroich: Anwohner verärgert über leerstehende Häuser

Neubrück: Das Mehrfamilienhaus und das Nachbarhaus verfallen, doch die Stadt kann nichts tun.

Grevenbroich. Ein abgemeldetes Auto rostet neben dem Haus vor sich hin. Moos wuchert über den Eingangsstufen des Restaurants. Im ersten Stock des 1964 erbauten Hauses sind die Rollläden seit Monaten runtergelassen, und die große Mülltonne vor dem Haus ist seit Monaten nicht geleert worden. Daneben - mitten im Freien - steht ein alter Sessel. Aus dem Dach des Fachwerkhauses nebenan ragt ein Balken ins Leere, dick wie ein Oberschenkel.

Für die Anwohner an der Straße Neubrück im gleichnamigen Grevenbroicher Stadtteil ist das freistehende zweieinhalbgeschossige Mehrfamilienhaus mit Gaststätte sowie das Nachbarhaus ein großes Ärgernis. Denn sie verfallen immer mehr und das Areal um die Häuser verkommt zur wilden Müllkippe.

In einem der beiden Häuser lud früher das spanische Restaurant El Parador zum Essen und Trinken ein. Doch das schloss vor zwei Jahren. Seiddem steht das erst 1991 angebaute, eingeschossige Haus leer. Im daneben stehenden Fachwerkhaus sind Teile des Daches eingebrochen - es ist inzwischen unbewohnbar.

Der Stadt sind die Probleme mit den Häusern bekannt. Inzwischen haben sich auch Anwohner der Straße Neubrück gemeldet und um Hilfe gebeten. Doch der Kommune sind die Hände gebunden. "Von dem Haus geht keine Gefahr aus. Daher können wir nichts machen", sagt Stadtsprecher Norbert Häke.

Zweimal, so berichtet er, sei die Bauaufsicht der Stadt schon an den Gebäuden gewesen. "Eine Gefahr geht von ihnen nicht aus. Auch der herausstehende Balken ist nicht locker", sagt Häke. Mehr will er mit Hinweis auf den Datenschutz nicht sagen.

Die Stadt soll sich bereits an die Eigentümerin gewandt haben - bisher ohne Ergebnis. Eine Zwangsversteigerung der Immobilien am 5. November 2008 im Amtsgericht Grevenbroich war ergebnislos verlaufen. Das Limit für beide Hauser lag bei 444500Euro. So viel wollte niemand bieten. Noch gibt es keinen Termin für eine weitere Versteigerung. Doch die wird wohl kommen, dann mit einem niedrigeren Mindestgebot.

"Wir können erst im Rahmen der Gefahrenabwehr tätig werden", sagt Norbert Häke. Sonst darf die Stadt das 14.000 Quadratmeter große Grundstück nicht betreten.

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