Fünferbündnis wendet sich an Mitarbeiter der Verwaltung

In einem Offenen Brief erklärt das Bündnis die Gründe für die Forderung nach einem neuen Personalkonzept

Kaarst. Wegen der angespannten Haushaltslage hatte das Fünferbündnis zuletzt gefordert, das Personal in der Verwaltung auf den Prüfstand zu stellen. Jetzt wendet sich der Zusammenschluss aus SPD, Grünen, FDP, FWG und UWG mit einem Offenen Brief an die Mitarbeiter der Stadt. „Wir wollen nicht, dass die Menschen verunsichert werden. Unser Vorstoß hat nicht das Ziel, für eine größere Arbeitsverdichtung zu sorgen oder gar Mitarbeiter zu entlassen — was übrigens auch gar nicht möglich ist. Wir wollen vielmehr prüfen, ob sich Aufgaben reduzieren oder in interkommunaler Zusammenarbeit erledigen lassen“, sagt Anneli Palmen (SPD).

AnneliPalmen (SPD)

Im Brief heißt es dazu: „Wie uns neben der IHK auch die Wirtschaftsprüfer in ihrer Prüfung des Jahresabschlusses 2015 ins Buch schrieben, sollen wir zur Realisierung von Einsparpotenzialen die ’Aufbau- und Ablauforganisation in Verwaltung und den politischen Gremien’ den äußeren Rahmenbedingungen angepasst optimieren. Zudem sei eine übergreifende Aufgabenkritik erforderlich mit dem Ziel, Kooperationsmöglichkeiten zu überprüfen und möglicherweise Aufgaben auszugliedern. Wir stellen uns vor, dass sich Rat und Verwaltung gemeinsam auf einen Aufgabenkatalog einigen können, so dass ein entsprechendes Personalkonzept erstellt werden kann mit dem Ziel, effektivere und sparsamere Verwaltungsstrukturen aufzubauen. Dieses soll neben der Personalbedarfsanalyse die Weiterqualifizierung der MitarbeiterInnen nach ihren individuellen Leistungsvermögen beinhalten wie auch die Nachwuchsförderung und letztendlich Eingang in ein von allen getragenes Personalentwicklungskonzept finden.“

Der Qualifizierung des Personals gelte ein besonderes Augenmerk, so Palmen. „Wir dürfen die Mitarbeiter nicht mit immer neuen Aufgaben betrauen, sie dafür aber nicht ausreichend schulen“, sagt sie. In Schulung und Ausbildung müsse die Stadt weiter investieren. „Uns ist auch daran gelegen, dass unsere Auszubildenden in feste Arbeitsverhältnisse übernommen werden. Sie sind hervorragend qualifiziert und stellen ein Kapital dar, das wir nicht verlieren sollten“, sagt Palmen.

Die Forderung des Bündnisses nach einem Personalkonzept für die Verwaltung gründet auf dem für 2017 zu erwartenden Defizit von 4,8 Millionen Euro in der Stadtkasse. Bei der heutigen Sitzung des Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschusses (16 Uhr) stehen die Beratungen zum städtischen Haushalt für 2017 erneut auf der Tagesordnung und die Parteien werden ihre Vorschläge einbringen.

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