Flüchtlinge: Land wird das „Alexius“ vorzeitig räumen

Die Stadt will die Ex-Klinik zwei Jahre als Zentrale Unterbringungs-Einrichtung weiterführen.

Neuss. Das Land räumt vorzeitig seine Zentrale Unterbringungs-Einrichtung (ZUE) im ehemaligen St.-Alexius-Krankenhaus und stellt den Betrieb dort zum Jahresende ein. Das macht das Haus, das seit Oktober 2012 als Sammelunterkunft dient, aber nicht überflüssig. Im Gegenteil. Bürgermeister Reiner Breuer möchte die Einrichtung nämlich als kommunale ZUE weiterführen. Er plant für weitere zwei Jahre mit dem Haus an der Nordkanalallee.

In dieser kommunalen Einrichtung sollen Flüchtlinge, die dauerhaft nach Neuss vermittelt werden, kurzzeitig unterkommen, bevor sie in Wohnungen oder andere Einrichtungen verlegt werden. In anderen Städten habe es sich bewährt, sich die Menschen erst anzusehen und zu schauen, wo die am besten hinpassen könnten, sagt Breuer, der eine Gemeinschaftsunterkunft dort mit hunderten Menschen ablehnt.

„Deshalb werden dezentrale Einrichtungen nicht überflüssig“, stellt der Bürgermeister klar. Er plant solche mit höchster Priorität Am Steinacker in Allerheiligen, wo sich Anwohner mit einer Klage gegen ein Flüchtlingsheim zu wehren versuchen, und danach auch in Uedesheim. Dort warb Breuer noch am Samstag für dieses Konzept.

Die Bezirksregierung begründet die Aufgabe dieser ZUE mit stagnierenden Flüchtlingszahlen. „Zudem wird gerade der Neubau an der Rennbahn in Neuss fertiggestellt“, ergänzt Stefanie Klockhaus, Pressesprecherin der Bezirksregierung. Dieser Neubau soll zum 1. Februar in Betrieb gehen. Faktisch entsteht damit für das Land ein Problem, denn es ist bis zum 1. Juli Mieter — und vertraglich gebunden. Breuer will dem Land entgegenkommen. Entweder, die Stadt steige in den laufenden Mietvertrag von Land und Alexianerorden ein, oder der Bauverein wird schon zum 1. Januar Eigentümer.

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