Erfolg: Neusser Luft wird langsam sauberer

Neuss. Die Luft in Neuss wird allmählich sauberer. Die Feinstaubbelastung ist durchgängig kein Problem mehr, und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hat lobend festgestellt, dass auch die an den drei Neusser Messstellen erhobene Stickstoffdioxidkonzentration (NO2) seit 2010 kontinuierlich zurückgegangen ist.

Sie liegt zwar mit Jahresdurchschnittswerten zwischen 46 und 48 Mikrogramm je Kubikmeter Luft noch über den Grenzwerten von 40 Mikrogramm, doch die Tendenz stimmt nach Ansicht von Planungsdezernent Christoph Hölters. Dass die Jahresmittelwerte eingehalten werden, könne seiner Überzeugnung nach aber nur das Ergebnis eines langsamen Prozesses sein.

Dabei hat die Stadt schon alle Register gezogen. Die Ideen, die 2013 mit der Bezirksregierung entwickelt und im Luftreinhalteplan festgeschrieben wurden, sind umgesetzt. „Weitere Maßnahmen stehen uns nicht zur Verfügung“, betont Dagmar Vogt-Sädler, die im Umweltausschuss einen Sachstandsbericht zur Lufthygiene gab. Auch die Leiterin des Amtes für Umwelt und Stadtgrün vertraut auf den Faktor Zeit als wichtigsten Helfer. Man müsse warten, dass sich der Wagenpark allmählich erneuert, sagt sie mit Blick auf immer sparsamere und schadstoffärmere Fahrzeuge. Das würde dafür sorgen, dass auch die so genannte (überregionale) Hintergrundbelastung, die mit den Möglichkeiten der Stadt Neuss nicht zu beeinflussen ist, sinkt.

2009 war in Neuss der erste Luftreinhalteplan erstellt worden, nachdem in einigen Jahren zuvor die Schadstoffkonzentrationen über den Grenzwerten gelegen hatten. Er wurde 2013 fortgeschrieben, seine Bestimmungen verschärft. Unter anderem wurde die Umweltzone um die Batteriestraße und Teile des Dreikönigenviertels vergrößert und verfügt, dass innerhalb nur noch Fahrzeuge mit einer grünen Umweltplakette fahren dürfen. Das werde von den Politessen im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch schärfer kontrolliert als andernorts, berichtet Vogt-Sädler.

Als Messstellen betreibt das LANUV weiter so genannten Passivsammler an der Friedrich- und der Batteriestraße sowie an der Krefelder Straße. An diesen Punkten waren 2010 noch Stickstoffdioxidkonzentrationen zwischen 53 und 55 Mikrogramm je Kubikmeter gemessen worden. Vandalismus sorgte allerdings dafür, dass die Messstelle Krefelder Straße 2014 in zwei Monaten keine Ergebnisse lieferte.

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