Ein Sterben in Würde möglich machen

Das neue Ambulante Palliativ-Zentrum kümmert sich um unheilbar Kranke.

Dormagen. Ob es nun Aids ist, eine Tumorerkrankung oder ein Schlaganfall - auch unheilbar Kranke haben ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben. Dazu gehört, dass sie von aussichtslosen Heilungsversuchen verschont bleiben und ihre verbleibende Zeit schmerzfrei verbringen. Dem widmet sich die Palliativmedizin in dem neuen Ambulanten Palliativ-Zentrum (APZ).

In dem Büro im Seniorenheim Markuskirche an der Weilerstare 18a laufen die Fäden zusammen: "Krankenschwester Anita Kramer von der Hospizbewegung ist Ansprechpartnerin für Patienten, Angehörige, Pflegedienste und Krankenkassen", erläutert der Internist Udo Kratel. Er leitet das APZ mit den Palliativärzten Peter Tosetti und Hans-Peter Maecker.

"Unsere Erfahrung zeigt, dass 70Prozent der unheilbar Kranken zu Haus sterben möchten. Das APZ kommt diesem Wunsch entgegen, unterstützt Betroffene, Angehörige und Pflegende in häuslicher Umgebung", betont Internist Gerd Höveler, Vorsitzender des Praxisnetzes Dormagen.

In das Praxisnetz ist das APZ eingebunden. So wird der Austausch unter Ärzten, ambulanten Pflegediensten, Hospizbewegung, spezialisierten Apothekern und Seelsorgern optimiert. "Unser telefonischer 24-Stunden-Service kann jederzeit weiterhelfen", betont Kratel. Zusätzlich wird täglich für sechs Stunden eine Info-Hotline geschaltet.

"Vor kurzem wurde der letzte Mosaikstein in die Strukturen unter den gesetzlichen Bedingungen eingefügt", erklärt Kratel. "Jetzt haben alle gesetzlich Versicherten Zugang zu einer umfassenden und gut koordinierten Palliativbetreuung."

Die Anschubfinanzierung für das APZ übernahm die Hospizbewegung Dormagen. "Die Palliativpatienten und ihre Angehörige kommen nicht nur mit Profis, sondern auch mit unseren Ehrenamtlichen zusammen. Das beugt der Isolation vor", begründet Vorstandsmitglied Sabine Köhler das Engagement ihrer Bewegung.

Eine stationäre Betreuung unheilbar Kranker leistet das APZ nicht. Das Praxisnetz strebe sie aber an. Höveler: "Wir arbeiten daran."

Infos unter 2 02133/2660912 oder per E-Mail: [email protected]

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