Ein Master-Zwitter

Was sollte der Masterplan? Kühne Visionen aufzeigen oder realistische Umsetzungen darstellen? Herausgekommen ist ein Zwitter, besser gesagt: nicht Fisch, nicht Fleisch. Der Entwurf mixt Bekanntes wie die Osttangente mit nicht ganz neuen Ideen wie der Umgestaltung der Hammer Landstraße.

Einige Ideen haben durchaus Charme, andere erscheinen unrealistisch. „Urbanisierung“ ist das Stichwort, doch gleich tut sich eine entscheidende Frage auf: Viele vorgeschlagene Maßnahmen erfordern vorher eine neue Verkehrsinfrastruktur für den Hafen. Ausbau der Floßhafenstraße. Zweite Eisenbahnbrücke. Anbindung an den Spaghettiknoten Fesserstraße. Dies anzugehen, ist ein Kapitel für sich und einen eigenen Masterplan wert — abgesehen von der Kostendimension. Kosten aber sind beim Masterplan kein Thema. Ach, da war ja noch der Wendersplatz. Da empfehlen die Planer einen Wettbewerb.

Und jetzt? Schublade? Ein schlüssiges Gesamtkonzept ist das nicht. Konnte es wohl gar nicht sein. An zu vielen Stellen in diesem Bereich wird gerade entwickelt, geplant, gebaut — und gestritten. Vielleicht ist der Masterplan Anlass, darüberhinaus zu denken. Denkanstoß statt Handlungsempfehlung.

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