Dormagen wappnet sich gegen „Pro-NRW“

Kommune und Künstler wollen mit Musik gegen die geplante Veranstaltung des rechten Bündnisses am 8. Mai Stärke zeigen.

Dormagen. Bei der Kundgebung von Pro-NRW am 8. Mai wird es in der Fußgängerzone keine Gegendemonstration von Dormagenern geben. In einem Kooperationsgespräch mit der Polizei haben sich die Initiatoren der zweiten geplanten Kundgebung inzwischen bereiterklärt, auf den Marktplatz zu gehen.

"Damit ist aus polizeilicher Sicht ein ausreichender Sicherheitsabstand gewahrt, so dass sich gewaltbereite Autonome bei ihren Aktionen nicht unter friedliebende Dormagener Bürger mischen können", erklärte Bürgermeister Heinz Hilgers.

Er bleibt weiter bei seinem Appell an Geschäftsleute, die Läden an der Kölner Straße am 8. Mai rechtzeitig vor dem Beginn der Pro-NRW-Veranstaltung um 16Uhr zu schließen. "Kein Auge, kein Ohr für die Aktivisten des Anti-Islamisierungskongresses" - so lautet das Motto der Dormagener Initiative.

Viele Ladeninhaber haben sich schon bereit erklärt, sich an diesem Konzept zu beteiligen. "Wir werden alle Geschäfte in den kommenden Wochen noch einmal ansprechen", so Hilgers. "Bei dem Großaufgebot an Polizisten, das sich an diesem Nachmittag in der Fußgängerzone befindet, wird ohnehin kaum noch ein Kunde normal einkaufen können."

Schon eine Woche vor dem 8.Mai wird es in Dormagen eine große Kundgebung gegen Rassismus und Rechtsextremismus geben. Bei "Rock gegen Rechts" am Samstag, 2. Mai, ab 18 Uhr vor dem Historischen Rathaus zieht Dormagens Musikszene an einem Strang. Veranstalter ist das Jugendamt.

"Da Capo" hat schon seine Zusage gegeben. Die "Starlettes" sind dabei, "Mainstreet", "Crud", "The Taxmen" und "June 79" in Verbindung mit dem Streichquartett "Frisch gestrichen" und dem Pianisten Peter Pick. All diese Gruppen und Bands - und noch einige mehr -werden sich in Anlehnung an das berühmte "Arsch-huh"-Konzert in Köln im November 1992 auf der Rathausbühne vereinen. "Ich bin diesen Musikern, die alle unentgeltlich auftreten, sehr dankbar", freut sich Hilgers.

Weiter geht es am Morgen des 8. Mai mit einer Veranstaltung der Schulen in der Kulturhalle. Gleich fünf weiterführende Schulen aus Dormagen wollen sich an dem bundesweiten Projekt "Schule ohne Rassismus" beteiligen.

Am Leibniz-Gymnasium, der Realschule Hackenbroich, der Realschule am Sportpark, der Hermann-Gmeiner-Hauptschule und der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule waren in den vergangenen Wochen Unterschriften gesammelt worden. Voraussetzung ist, dass 70 Prozent aller Schüler und Lehrer die Starterklärung unterzeichnen.

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