Dormagen: Verzicht auf Bau der Ringerhalle ruft heftige Kritik hervor

AC Ückerath sieht Zukunft des Leistungszentrums gefährdet.

Dormagen. Der Verzicht auf den Bau der Ringerhalle stößt auf heftige Kritik. SPD, Zentrumspartei und der von der Entscheidung direkt betroffene Verein AC Ückerath können die im Hauptausschuss abgesegnete Entscheidung, auf die Landeszuschüsse zu verzichten und die Halle nicht zu bauen, nicht nachvollziehen.

"Die Stadt Dormagen macht sich lächerlich, wenn sie die großzügige Unterstützung des Landes nach dem jahrelangen Einsatz für die Halle ausschlägt", urteilt Günter Suling, Geschäftsführer des AC Ückerath: "Damit steht die Zukunft des Landesleistungszentrums in den Sternen", sagt er. Zustimmung erhält Suling von der Zentrumspartei: "Jede andere Gemeinde würde frohlocken, wenn sie eine so großzügige Unterstützung erhielte", sagt der Fraktionsvorsitzende Hans-Joachim Woitzik.

Bei der SPD stößt die Entscheidung ebenfalls auf Unverständnis: "Die Jamaika-Koalition hat sich gegen den Sport, gegen die Chance, Dormagen zum Leistungsstützpunkt mit internationalem Niveau zu machen entschieden", sagt Rainer Thiel, Fraktionsvorsitzender im Kreistag.

Streitigkeiten gibt es auch um die Höhe des Betrags, den die Stadt hätte aufbringen müssen, um die Halle zu bauen. "Wenn Frau Brebeck sagt, "die in der Öffentlichkeit lancierten Zahlen zu Kosten und Förderung haben mehr mit Wunschdenken als mit der Realität zu tun, dann wendet sie sich unmittelbar gegen die Erklärungen des Dormagener Sportbeigeordneten Ulrich Cyprian und des Vertreters des Landrats, Jürgen Steinmetz", sagt Suling.

Das Land sei bereit gewesen, einen Zuschuss in Höhe von 80 Prozent zu leisten. Es sei gelungen, den Finanzierungsanteil der Stadt auf 60.000 Euro zu begrenzen. "All dies will Frau Brebeck offenbar nicht zur Kenntnis nehmen", kritisiert Suling die FDP-Fraktionsvorsitzende.

Diese hält dagegen: "Der vermittelte Eindruck, der Eigenanteil der Stadt würde sich auf nur 60.000 Euro belaufen, ist irreführend." Es gebe zum Bauvolumen bisher nur grobe Schätzungen. "Die Regularien sehen eine mögliche Förderung von bis zu 80 Prozent vor. Eine geringere Förderung erhöht automatisch den Eigenanteil der Stadt", führt Brebeck weiter aus.

"Wenn Frau Brebeck das mit dem Sparen wirklich ernst meint, hätte die FDP im Kreis auf die völlig überflüssige Dezernentenstelle verzichten können. Damit hätten die Ringerhalle und die Folgekosten finanziert werden können", sagt dazu Thiel. Auf Anregung des ACÜ-Vorsitzenden Detlev Zenk und des CDU-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Dieter Welsink, will er jetzt prüfen, ob auf Kreisebene geholfen werden kann: "Das Interesse am Ringerzentrum geht schließlich über Dormagen hinaus."

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