Dormagen: SPD ist gegen Beigeordneten-Stelle

Schwierige Haushaltslage lasse eine Neubesetzung nicht zu.

Dormagen. Trotz einer Änderung des Aufgabenfeldes bleibt die SPD-Fraktion im Rat bei ihrer ablehnenden Haltung zur Neueinrichtung der seit 2006 nicht mehr besetzten Stelle eines Beigeordneten. Nils Szuka, stellvertretender Fraktionsvorsitzender:

"An unserer Auffassung hat sich nichts geändert, in der derzeitigen Haushaltssituation ist es ein verheerendes Signal, wenn die Koalition als erste Amtshandlung eine neue hochdotierte Stelle schafft, ohne sich einem einzigen Problem dieser Stadt gewidmet zu haben."

Die SPD zweifelt dabei auch die von Bürgermeister Hoffmann und den Mehrheitsfraktionen behaupteten Kosten in Höhe von 80.000 Euro für die Stelle an. Ratsfrau Regina Nawrot: "Hier kommen schnell 150.000 bis 200.000 Euro zusammen."

Szuka: "Wenn es denn tatsächlich so ist, dass Hauptgrund für die Einstellung des neuen Beigeordneten die Entlastung des Bürgermeisters und des Kämmerers ist, dann kann man dieses Ziel durch eine Beauftragung des derzeitigen Fachbereichsleiters für den Jugend-, Schul-, Sozial- und Familienbereich mit den wahrzunehmenden Aufgaben erreichen."

Regina Nawrot, zugleich auch SPD-Vorsitzende in Dormagen vermutet jedoch, dass es weitere Gründe für die Ausschreibung der Beigeordnetenstelle gibt: "Vermutlich will man hier dem erfolgreichen SPD-Bürgermeisterkandidaten die Rechnung für seinen Wahlkampf präsentieren und ihm einen parteipolitisch genehmeren Beigeordneten vorsetzen. Ich appelliere an die Vernunft der beiden kleineren Koalitionspartner, dieses Spiel nicht mitzumachen."

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