Dormagen setzt negativen Trend fort

Handball-Drittligist kassiert mit dem 27:29 bei Eintracht Baunatal die dritte Niederlage in Folge. Tabellenführer Neusser HV löst die Pflichtaufgabe gegen Ratingen souverän.

Dormagen setzt negativen Trend fort
Foto: Zaunbrecher

Rhein-Kreis. Auch ein starkes Drittliga-Debüt von Jugend-Nationaltorhüter Janis Boieck hat die dritte Niederlage in Folge nicht verhindert: Die Handballer des TSV Bayer Dormagen unterlegen beim GSV Eintracht Baunatal mit 27:29 (12:17). Damit rutschte der Zweitliga-Absteiger endgültig ins Mittelfeld der Liga ab.

Dormagen setzt negativen Trend fort
Foto: Zaunbrecher

Die Niederlage wäre vermeidbar gewesen, wären die Gäste vor 385 Zuschauern von Beginn an so aufgetreten wie im zweiten Durchgang. In den ersten dreißig Minuten vermisste der nur auf der Bank sitzende Spielertrainer Alexander Koke nämlich „Emotionen und Einstellung. Das habe ich in der Kabine auch deutlich angesprochen.“

Das zeigte Wirkung: Innerhalb von 130 Sekunden nach Wiederbeginn verkürzten Pascal Noll und der zunächst wegen Kniebeschwerden nicht eingesetzte Lukas Stutzke auf 15:17. „Da sind wir ganz anders aufgetreten“, sagte Koke. Doch weil „wir uns in den entscheidenden Phasen immer wieder technische Fehler geleistet haben“, so Koke, konnten sich die Baunataler immer wieder auf vier, fünf Tore absetzen.

„Wir haben unsere beste Saisonleistung gezeigt, zumindest, was die ersten dreißig Minuten anbetrifft“, resümierte Eintracht-Trainer Mirko Jaissle und sprach von einer „Felix-Gessner-Show“ — der Linksaußen traf elfmal.

Da war auch Janis Boieck machtlos, der für den an der Leiste verletzten Sven Bartmann mitgereist war. Er löste nach einer Viertelstunde Fredrik Genz zwischen den Dormagener Torpfosten ab und stand am Ende mit zehn gehaltenen Würfen auf dem Statistikbogen.

Mit ihm als Rückhalt kamen die Gäste bis auf 19:21 (40. Minute) heran. Als Baunatal wieder auf 26:21 weggezogen war (49.), schien die Partie gelaufen. Doch die Dormagener steckten nicht auf, kamen mit dem neunten Treffer von Kevin-Christopher Brüren 52 Sekunden vor Schluss bis auf 27:28 heran. Koke versuchte es nun mit offener Manndeckung, doch Marvin Gabriel nutzte die sich bietenden Räume in der Deckung zur endgültigen Entscheidung.

Tabellenführer Neusser HV dominierte derweil seine Partie beim Vorletzten SG Ratingen. Schon zur Pause führten die Gäste vor 346 Zuschauern mit 16:5, am Ende hieß es 33:16 für den NHV. Was Trainer Ceven Klatt entsprechend zufrieden kommentierte: „Kompliment an meine Mannschaft. Sie hat den Gegner vom Anpfiff an ernst genommen und vor allem in der Abwehr eine ganz starke Leistung gezeigt.“

Auf Seiten der Gastgeber fiel das Fazit verständlicherweise anders aus. „Das ist super enttäuschend. Das war einfach schlecht. Wir haben uns komplett den Schneid abkaufen lassen, immer nur halbe Zweikämpfe geführt. Der Rückraum funktionierte überhaupt nicht“, bilanzierte Geschäftsführer Bastian Schlierkamp. Und auch Spielertrainer Simon Breuer fand: „Wir haben uns viel zu früh ergeben.“

Bezeichnend: Der torgefährlichste Neusser erzielte nur sechs Treffer weniger als das gesamte Ratinger Team. „Wir waren heute auf allen Positionen gefährlich, aber Brian Gipperich hat schon eine sehr starke Leistung gezeigt“, lobte Klatt den zehnmal erfolgreichen Halbrechten, der so das krankheitsbedingte Fehlen Niklas Weis mehr als wettmachte. Im zweiten Durchgang nutzte Klatt die Gelegenheit, um allen Spielern seines Kaders Einsatzzeiten zu geben.

Teuer verkauft hat sich indes der TV Korschenbroich. Dennoch stand am Ende eine 22:28 (12:13)- Niederlage gegen den Tabellenzweiten und ärgsten Neusser Verfolger, Eintracht Hagen.

„Einstellung und Teamgeist waren heute tadellos“, sagte TVK-Trainer Ronny Rogawska. Zum Matchwinner wurde Hagens Torhüter Tobias Mahncke nach der Pause: Mit sechs Paraden innerhalb von nicht einmal fünf Minuten brachte er sein Team auf die Siegerstraße. Von 13:12 zog die Eintracht auf 16:12 (36.) davon.

Um dem Favoriten einen solchen Vorteil noch einmal abzujagen, fehlten dem TVK vor 380 Zuschauern einfach die (personellen) Mittel. Schließlich fehlten neben den Langzeitverletzten Michel Mantsch und Markus Neukirchen sowie dem wegen Schulterbeschwerden „für die wichtigen Spiele“ (Rogawska) geschonten Hendrik Schiffmann auch noch Antoine Baup und Torhüter Felix Krüger. Trotz der Niederlage war Rogawska alles andere als unzufrieden: „Wir haben uns gut verkauft, das ist zu Hause immer wichtig. Mehr ist für uns momentan einfach nicht drin.“

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