Dormagen: Segen für das Suchthilfezentrum

Einrichtung in Dormagen wurde am Freitag unter den Augen von Ministerin Ulla Schmidt eröffnet.

Dormagen. Alkoholprobleme, Essstörungen und der Konsum von illegalen Drogen bei Jugendlichen und Erwachsenen sind auf dem Vormarsch. Die Caritas möchte den Menschen helfen, die Opfer dieser Entwicklung sind.

Ein neues Suchthilfezentrum in Dormagen, das kürzlich eröffnet worden war, bekam nun den offiziellen Segen von Pfarrer Peter Stelten. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) überbrachte persönlich ihre Grüße.

Auch in der Vergangenheit haben sich die Experten der Caritas um die Suchtopfer gekümmert - allerdings in Dormagen nicht unter einem Dach. Das ist nun anders: Psychotherapeutin Andrea Groß-Flunkert als Leiterin und ihr Team betreuen Menschen in Therapiegruppen (einmal wöchentlich) und in Einzelgesprächen. Möglich ist dies in dem Haus an der Nettergasse 37 durch großzügige Räumlichkeiten in dem ehemaligen Hort, der von der katholischen Kirche aufgegeben wurde.

Drei Besprechungszimmer gibt es und einen etwa 100 Quadratmeter großen Raum, der von dem Kindergarten hinter dem neuen Suchthilfezentrum als Turnhalle genutzt wird. Hinzu kommt eine große Gartenanlage. Die Räumlichkeiten werden jetzt schon für Selbsthilfegruppen zur Verfügung gestellt. Beispielsweise für den Kreuzbund - einer Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke und ihre Angehörigen.

"Alkohol ist die Droge Nummer eins", erläutert Reinhard Döring, Abteilungsleiter Soziale Dienste bei der Caritas. Weiteren großen Beratungsbedarf gebe es insbesondere bei jungen Frauen und Mädchen, die unter Essstörung leiden. Auch Männer seien mittlerweile immer häufiger von diesem Phänomen betroffen.

Für immer mehr Menschen werde auch das Glücksspiel zum Problem. Nicht zu vergessen seien natürlich auch illegale Drogen, doch stellt Döring klar die Priorität heraus: Etwa 5400 Menschen würden in der Bundesrepublik jedes Jahr durch illegale Drogen sterben. Demgegenüber stünden über 40 000 Alkoholtote.

Ins Visier sollen in Dormagen verstärkt die Essstörungen genommen werden. Magersucht sei die psychische Erkrankung mit der höchsten Sterblichkeit in jungen Jahren. Aufklärung, Prävention für die betroffenen Altersgruppen und Hilfestellung für Pädagogen würden angesichts dieser Entwicklung immer wichtiger.

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