Dormagen rechnet im Januar mit nächster Flüchtlings-Zuweisung

Zum Jahresende 2016 leben aktuell 1044 Flüchtlinge in der Stadt.

Dormagen rechnet im Januar mit nächster Flüchtlings-Zuweisung
Foto: Berns

Dormagen. Die Botschaft des Ersten Beigeordneten ist klar: „Wir gehen voller Zuversicht ins neue Jahr“, sagt Robert Krumbein angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation in Dormagen. Zum Ende des Jahres leben 1044 Flüchtlinge in Dormagen, das sind 337 mehr als vor einem Jahr, als dort 707 untergebracht waren. Zum Vergleich: Ende 2014 waren es 250, Ende 2013 sogar nur 142.

„Mit weiteren Zuweisungen rechnen wir erst im Januar“, hatte Krumbein bei der Ratssitzung am 20. Dezember gesagt. Mit 259 leben die meisten Flüchtlinge in Mietwohnungen, 143 im Covestro-Hochhaus Am Wäldchen, 124 im „Welcome Center“ an der Kieler Straße. „Ein bis zwei Gebäude des Welcome Centers werden wir voraussichtlich als ständige Wohnungen für Flüchtlinge nutzen“, erklärte Krumbein. Damit hätte die Stadt mehr „Luft“ für weitere Zuweisungen: Nach der ersten Aufnahmestation im Welcome Center könnten einige Flüchtlinge dort wohnen bleiben und müssten nicht umziehen. Bevor Ende Februar 2017 das Wohnhaus Am Wäldchen, das 180 Plätze aufweist, wie vereinbart an Covestro zurückgegeben wird, sollen die beiden Flüchtlingsunterkünfte in Delhoven und in Nievenheim mit jeweils 90 Plätzen für Ersatz sorgen. „Auch die Unterkunft an der Dormagener Straße in Hackenbroich soll schnell wieder aufgegeben werden“, sagte Krumbein. Dort sind im ehemaligen Archiv zurzeit 22 Flüchtlinge untergebracht. In die beiden 2016 außer dem Welcome Center fertiggestellten Flüchtlingsunterkünften Zu den Maieichen in Rheinfeld (89) und am Horremer Sportplatz am Rudolf-Harbig-Weg (78) sind ebenfalls zahlreiche Flüchtlinge eingezogen. „Wir sind mit zusätzlichen Wohnkapazitäten dann gut unterwegs und für weitere Zuweisungen im neuen Jahr gerüstet“, so Krumbein.

Die Altersstruktur der 1044 Flüchtlinge in Dormagen ist bunt gemischt, ebenso die Nationen, aus denen sie kommen: 121 sind unter sechs Jahre alt, 269 zwischen sechs und 18 Jahren, 240 zwischen 19 und 25 Jahren, 311 von 26 bis 40 Jahren, 95 von 41 bis 59 Jahren und acht über 60 Jahre. „Für die zahlreichen Kinder und Jugendlichen muss die Stadt Plätze in Kitas und Schulen organisieren“, so Krumbein. Daher komme dem Unterbringungsort auch eine besondere Bedeutung für die Familien zu. Mit 249 stammen die meisten Flüchtlinge aus Syrien, 145 aus Afghanistan, 121 aus dem Irak. Einige kommen aber unter anderem auch aus Guinea (41), Nigeria (39), Ägypten (27), Indien (20) und Tadschikistan (11).

Krumbein nannte auch die Zahlen der Ausreisen (Stand 15. Dezember): 158 Flüchtlinge sind freiwillig ausgereist, eine weitere Freiwillige Ausreise ist in Vorbereitung, ebenso eine Abschiebung, während 16 Abschiebungen vollzogen wurden. „Es gibt 40 ausreisepflichtige Flüchtlinge in Dormagen, 69 Personen sind untergetaucht“, erklärte der Erste Beigeordnete. Er betonte, dass Dormagen die Flüchtlingsaufnahmequoten als einzige Kommune im Rhein-Kreis Neuss erfüllt habe.

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