Dormagen: Großeinsatz nach Explosion bei Wuppermetall

Unglück: Teile einer Schreddermaschine flogen durch die Luft. 120 Kräfte im Einsatz. Ein 29-Jähriger wurde bei Wuppermetall schwer verletzt.

Dormagen. Ein kräftiger Knall, eine heftige Druckwelle. Teile einer Aluminium-Schreddermaschine flogen über 50 Meter weit durch das Gewerbegebiet St.Peter in Stürzelberg. Scheiben zerbrachen, ein Metallzaun wurde eingedrückt. Ein 29-Jähriger Dormagener wurde schwer verletzt und musste mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen werden.

Eine Verpuffung hat am Dienstagnachmittag für einen Großeinsatz bei der Firma Wuppermetall gesorgt. Die Feuerwehr wurde gegen 16 Uhr alarmiert und war mit 110 Kräften vor Ort. Vorsorglich war ein "Massenunfall von Verletzten" gemeldet worden, so Stadtsprecher Harald Schlimgen. Nach ersten Ermittlungen der Polizei hielten sich zum Zeitpunkt der Verpuffung allerdings keine weiteren Personen in dem Gebäudeteil auf.

Warnmeldungen wegen Luftbelastungen wurden nicht herausgegeben. Allerdings hing eine Rauchwolke über dem Betrieb, zu dem die Zufahrten von Bahn- und Robert-Bosch-Straße gesperrt worden waren. "Der Messwagen war die ganze Zeit im Stadtgebiet im Einsatz. Es wurden keine erhöhten Werte festgestellt", sagt Schlimgen.

Anwohner wie der Besitzer des benachbarten Hotels Stadt Dormagen, Boris Diebig, berichteten von einem mehrere Meter großen Lichtball, der zu sehen war. "Ich habe die Druckwelle der Explosion durch das Fenster hindurch gespürt", sagte Diebig. Herumfliegende Teile habe er gesehen.

Die Verkleidung der Halle, in der sich der Unfall ereignete, sind mehrere Meter weit auf ein benachbartes Gelände geschleudert worden. Die Fenster an weiteren Gebäuden des Betriebs sind zerbrochen, das Werkstor weist verbogene Gitterstäbe auf.

Auch die Werkhalle wurde durch die herumfliegenden Maschinen- und Metallteile so schwer beschädigt, dass das Dach nahezu ungestützt schräg herabhängt.

Bis zum Abend kämpfte die Feuerwehr mit den glühenden Metallstäben und versuchte sie mit einem Schaum zu löschen. Schließlich forderte die Einsatzleitung Speziallöschmittel für Metalle an, um die Brandstellen einzudämmen. Probleme bereitete die dicke Schicht aus glühenden Aluminiumspänen, die nur gelöscht werden konnte, nachdem sie auseinandergezogen wurde.

Mitarbeiter des Betriebs waren am Dienstag zu keinem Gespräch bereit, man "könne nichts dazu sagen", die Geschäftsleitung werde das aber sicher Mittwoch tun, so der kaufmännische Leiter von Wuppermetall.

Aus der Sicht der Anwohner wie Boris Diebig und Vater Ulrich Diebig ist das wenig beruhigend: "Das ist bereits die dritte Explosion in drei Jahren bei Wuppermetall. Wir reden viel darüber und haben die Schnauze voll." Nach der letzten Explosion vor zwei Jahren sei das Sicherheitskonzept neu überarbeitet worden. Das hatte die Firma damals bekannt gegeben.

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