Dormagen: Geld fehlt - Bau der Moschee muss warten

Finanzierung: Pläne und Genehmigung sind da, das Geld für den Neubau wird noch gesammelt.

Dormagen. "Wir möchten die Fehler der Nachbargemeinden nicht wiederholen", sagt Nurettin Öztürk. Er war Projektleiter für die Planungen zur neuen Moschee im Dormagener Gewerbegebiet an der Roseller Straße. Mit Erteilung der Baugenehmigung könnte die Moschee nun in die Bauphase gehen, doch der Vorstand des Kulturvereins DITIP (Diyanet Isleri Türk Islam Birgligi), kur der Islamisch-Türkischen Vereinigung für Religion zögert.

Man wolle den Bau der Moschee erst beginnen, wenn die Finanzierung komplett steht, um nicht wie andere muslimische Gemeinden mit einem riesigen Schuldenberg eine Baustelle bestreiten zu müssen. "Wenigstens die Kosten für den Rohbau sollen gedeckt sein, damit wir nicht nachher mit einer Bauruine dastehen", sagt Öztürk. Sagen könne er, dass bisher nicht mal die Hälfte der Kosten gedeckt sind.

Zwischen einer und zwei Millionen Euro dürften nötig sein, abhängig davon, wie viele Arbeiten in Eigenleistung der Gemeindemitglieder erbracht werden können, denn es gibt keine staatlichen oder kommunalen Zuschüsse für den Bau. Am liebsten wolle man natürlich sofort starten, wahrscheinlicher sind aber ein bis zwei Jahre Wartezeit.

Bis dahin zähle man nicht nur auf die Spenden und Hilfen der 250DITIP-Mitglieder, sondern auch auf die anderen muslimischen Einwohner Dormagens, die die derzeitige Moschee bereits jetzt nutzen. "Etwa 70 Prozent der Dormagener Muslime fühlen sich durch DITIP vertreten, davon kommen täglich etwa 30 Bürger in die Moschee, freitags sind es zwischen 100 und 200 Gläubige." Auf deren Unterstützung hofft man nun, zusätzlich sollen Stände auf Flohmärkten oder bei Veranstaltungen die Spardose füllen. Diese musste wegen der Rechnung der Stadt für die Baugenehmigung um 16000 Euro erleichtert werden.

Immerhin: Die Bedenken der Bevölkerung scheinen durch Infoveranstaltungen und Tage der offenen Tür zum Großteil aus dem Weg geräumt.

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