Dormagen für Spitzensportler attraktivieren

Jürgen Brüggemann von der Sportstiftung plädiert dafür, dass den Nachwuchsathleten berufliche Perspektiven geboten werden.

Dormagen. Dormagen als Zentrum des Leistungssports weiter zu etablieren, das ist eines der Ziele, die sich Jürgen Brüggemann, Geschäftsführer der Sportstiftung NRW, auf die Fahnen geschrieben hat. Wie er dieses ehrgeizige Vorhaben langfristig in die Tat umsetzen will, erklärte Brüggemann in der jüngsten Sitzung des Sportausschusses.

"Dormagen muss sich ein sportliches Alleinstellungsmerkmal aufbauen", sagte Brüggemann. Und das, so der Geschäftsführer weiter, sei gerade hier gar nicht so schwer. Auf welche Disziplin er abzielte, war den meisten Anwesenden früh klar: das Fechten. Zwar sitzt das Bundesleistungszentrum Fechten in Bonn, dennoch ist Brüggemann von der Dormagener Säbelkunst derart überzeugt, dass er die Stadt als "eine Art Außenstelle des Fechtens" ansieht.

Allerdings müsse den hiesigen Spitzensportlern eine noch bessere Perspektive geboten werden. Der Dormagener Top-Fechter Nicolas Limbach sei für seine Vereinstreue zu bewundern, sagte der Referent und erklärte: "Wahrscheinlich bewundert Limbach aber auch den Standort Dormagen, der nahezu optimal ist." Was fehlt also? "Wir müssen den Athleten auch berufliche Perspektiven für die Zeit nach der sportlichen Karriere bieten", forderte Brüggemann. Dabei hofft er vor allem auf die Hilfe der lokalen Wirtschaft. Wenn Firmen Patenschaften für die Sportler übernähmen und sie in die Arbeit ihres Unternehmens einbinden würden, könnten sich zahlreiche Athleten sorgenfreier auf den Sport konzentrieren.

Das Vorurteil, dass es sich bei jungen Spitzensportlern um beruflich unausgebildete Kräfte handelt, wies Brüggemann zurück. Limbach zum Beispiel sei einer der besten Maschinenbau-Studenten der RWTH Aachen. Auch Olaf Kawald, der Säbelfecht-Cheftrainer des TSV Bayer Dormagen bestätigte im Sportausschuss die Notwendigkeit einer solchen beruflichen Perspektive: "Neben den sportlichen Trainern wünsche ich mir auch einen Berufstrainer für die Sportler."

Außer einem Zentrum für Säbelfechten will Brüggemann auch den Bundesstützpunkt für weibliches Ringen in Dormagen sehen. "Nirgendwo gibt es bisher solch ein Zentrum", sagte der Geschäftsführer der Sportstiftung und hob vor allem den AC Ückerath hervor. Seien diese Sportlichen Zentren erst einmal etabliert, müsse es auch ohne weiteres möglich sein, dass auch Spitzensportler von außerhalb dort trainieren, ohne ihren Heimatverein wechseln zu müssen.

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