Dormagen dreht nach 8:12-Rückstand auf

Handball-Drittligist gewinnt 29:23 in Volmetal. Neusser HV setzt sich bei Minden II durch.

Dormagen dreht nach 8:12-Rückstand auf
Foto: HJZ

Rhein-Kreis. Die drei Handball-Drittligisten aus dem Rhein-Kreis haben am Wochenende allesamt Siege gefeiert. Dem TSV Bayer Dormagen gelang dabei eine Premiere: Erstmals seit dem Abstieg aus der Zweiten Liga gerieten die Dormagener in einem Punktspiel in Rückstand und gewannen doch. Das 29:23 (13:13) beim TuS Volmetal war der vierte Sieg im vierten Spiel.

„Meine Spieler waren zunächst ein wenig verdutzt über die Körperlichkeit der Gastgeber. Es dauerte eine Weile, bis sie sich darauf eingestellt hatten“, lautete die Erklärung des diesmal nur als Trainer auf der Bank sitzenden Alexander Koke, warum sich seine Schützlinge anfangs schwer taten gegen rustikal zur Sache gehende Volmetaler. Die Folge: Nach 22 Minuten lagen die Gäste mit 8:12 im Hintertreffen, hatten bis dahin vor allem in der bislang so starken Defensive arge Probleme.

Koke reagierte: Er beorderte Patrick Hüter in die Abwehr. „Patrick hat die Deckung stabilisiert“, lobte Koke den zuletzt verletzten 21-Jährigen: „Er hat zusammen mit Johnny Eisenkrätzer einen tollen Innenblock gebildet.“ Bayer machte aus einem 9:13-Rückstand (24. Minute) bis zum Halbzeitpfiff in ein 13:13 und setzte sich vor 320 Zuschauern, darunter viele aus Dormagen, in der zweiten Halbzeit ab. Spätestens, als Ian Hüter den ersten Sechs-Tore-Vorsprung für den TSV herauswarf (23:17, 47.), war der gesichert. „Das war eine gute Teamleistung meiner Mannschaft“, sagte Koke.

Auch der Neusser HV behielt seine weiße Weste. Die Aufgabe bei der Bundesliga-Reserve von GWD Minden erwies sich allerdings als die bislang schwierigste für den Tabellenführer. „Es war wie erwartet ein hartes Stück Arbeit“, sagte Trainer Ceven Klatt nach dem 27:23 (15:11)-Sieg vor nur 69 Zuschauern.

Die Gastgeber — mit Torhüter Joel Birlehm und Tim Wieling aus dem Bundesliga-Kader verstärkt, dafür aber ohne ihren Regisseur Christopher Kunisch angetreten — versuchten, den Neussern mit allen taktischen Mitteln beizukommen: Sie begannen mit ihrer üblichen 3-2-1-Deckung, stellten die dann auf eine 6:0-Formation um und operierten über weite Strecken mit dem siebten Feldspieler. „Minden hat wirklich alle Register gezogen. Zum Glück konnten wir uns auf unsere Abwehr verlassen“, stellte der NHV-Trainer fest. In der überzeugte vor allem Heider Thomas. „Ich stelle ja sonst nicht gerne einzelne Spieler heraus, aber was Heider heute geleistet hat, das war schon sensationell“, sagte Klatt. Hinzu kam eine erneut starke Leistung von Vladimir Bozic im Tor, der alleine vier von neun Siebenmetern entschärfte: „Das war sicherlich mitentscheidend“, sagte Klatt.

Trotzdem blieb die Partie bis in die Schlussphase hinein eng. Von 14:18 (38.) kämpften sich die Hausherren bis auf 21:22 (51.) heran. Dann schlug die Stunde von Christopher Klasmann, der vier Treffer in Folge erzielte, so dass der NHV bis zur 58. Minute vorentscheidend auf 26:23 wegzog.

Der TV Korschenbroich hat derweil den ersten Saisonsieg gefeiert. Das Team von Trainer Ronny Rogawska bezwang den Leichlinger TV mit 31:30 (14:15). Drei Minuten und 42 Sekunden vor dem Abpfiff hatte es schon nach der vierten Niederlage ausgesehen: Die Gäste führten vor 418 Zuschauern mit 30:27 und hatten den Ball. Doch dann stand die TVK-Defensive und vorne trafen die Korschenbroicher: In der Schlusssekunde warf Max Zimmermann mit seinem 13. Treffer den Sieg heraus. „So ein geiles Spiel hatten wir hier schon seit Jahren nicht mehr“, sagte TVK-Manager Kai Faltin: „Das gibt Auftrieb.“ Allerdings geht es für den TVK wie für alle Drittligisten erst am 7./8. Oktober in der Liga weiter.

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