Dormagen dreht nach 35 Minuten auf

Der Handball-Drittligist setzt sich am Ende deutlich mit 34:27 bei der SG Menden durch.

Dormagen dreht nach 35 Minuten auf
Foto: Zaunbrecher

Dormagen/Korschenbroich. Wer solche Spiele gewinnt, wird gerne mal Meister. Das ist für den TSV Bayer Dormagen zwar nicht mehr möglich, denn der Titel in der 3. Handball-Liga West ist längst an den TuS Ferndorf vergeben. Trotzdem dürfen die Dormagener weiterhin mit dem Zweitliga-Aufstieg liebäugeln. Erstens kamen sie mit ihrem 34:27 (17:20)-Sieg bei der SG Menden der Vizemeisterschaft ein Stück näher — aus den verbleibenden vier Partien gegen TuS Volmetal (am Freitag, 20 Uhr, Bayer-Sportcenter), in Longerich, in Habenhausen und gegen den VfL Gummersbach II brauchen die Dormagener noch drei Siege, falls Verfolger Leichlinger TV alle seine Begegnungen (darunter am Freitag gegen Ferndorf) gewinnt.

Zweitens ist der Kampf um den Titel in der Süd-Staffel nach der Niederlage der SG Nussloch (23:25 gegen Oftersheim/Schwetzingen) wohl nur noch ein Dreikampf zwischen Salamander Kornwestheim (35:17 Punkte), Rhein-Neckar Löwen II (34:18) und TSB Heilbronn-Horkheim (32:20). Die ersten beiden wollen bzw. dürfen nicht aufsteigen, so dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass der vierte Aufsteiger nach Ferndorf, TV Großwallstadt und (voraussichtlich) HSV Hamburg in einer Relegationsrunde der Vizemeister ermittelt wird.

In der dürften sich die Dormagener freilich nicht solche Nachlässigkeiten leisten wie vor 352 Zuschauern in Menden. 1:7 lagen die Gäste nach sechs Spielminuten zurück. Besser wurde es zunächst nur vorübergehend. Denn kaum hatte sich der TSV auf 14:14 (21.) herangekämpft, lag er schon wieder 15:20 (28.) im Hintertreffen. Und aus dem 20:17-Pausenstand machten die Sauerland Wölfe binnen fünf Minuten einen 23:17-Vorsprung.

Dann aber spielte in der Sporthalle an der Walramstraße nur noch ein Team: Auch dank der Paraden des nach 17 Minuten zwischen die Pfosten gewechselten Sven Bartmann, vor allem aber dank einer immer sicherer stehenden Deckung entschieden die Dormagener die letzten 25 Spielminuten mit 17:4 für sich. Nach dem 26:25 (44.) gelang den Hausherren nur noch ein Treffer: zum 27:33 zweieinhalb Minuten vor Schluss. „Wir haben uns schwer getan,“ stellte TSV-Trainer Ulli Kriebel wenig überraschend fest und war „froh, dass die Mannschaft in den kritischen Phasen die Ruhe behalten hat“.

Der TV Korschenbroich kann sich derweil auf seiner Abschiedstournee in der Liga auf seine Fans verlassen. Unter die nur 47 Zuschauer in der Sporthalle Dankersen hatte sich nämlich auch eine Handvoll TVK-Fans gemischt. Freilich nützte es ergebnistechnisch nicht viel, der TVK verlor bei GWD Minden II mit 25:36 (13:18).

Doch zunächst staunten die mitgereisten Fans nicht schlecht, denn in der Anfangsphase bestimmte nicht die favorisierte Bundesliga-Reserve von GWD das Spielgeschehen, sondern die Gäste: Nach 18 Minuten führten die Korschenbroicher mit 10:8. Doch dann kam es wie so oft in dieser Spielzeit: Noch vor der Pause verlor der TVK den Kopf, den Vorsprung und schließlich die Partie. Minden setzte sich über 12:10 und 18:13 ab und fuhr letztlich den sechsten zweistelligen Sieg dieser Saison ein.

Was Ronny Rogawska dazu zu sagen hatte, klang wenig überraschend: „Wir haben hier alles versucht und ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, stellte der TVK-Trainer nach dem fünftletzten Spiel unter seiner Regie fest. „Der Knackpunkt war sicherlich die Phase vor der Halbzeitpause, als wir unseren Zwei-Tore-Vorsprung leichtfertig durch eigene Fehler hergeschenkt haben. Danach ist es uns nicht mehr gelungen, die Partie offen zu gestalten.“

Durch den überraschenden 30:22-Sieg des ATSV Habenhausen in Aurich ist der TVK nun alleiniges Schlusslicht. Die Chance, das zu korrigieren, bietet sich am Samstag (19.30 Uhr) im vorletzten Heimspiel gegen HSG Lemgo II.

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