Dormagen: APL trotzt mit Wärmetauschern der Krise

Unternehmen konstruiert und produziert Apparate von 150 Kilo bis 100 Tonnen.

Dormagen. Fast 3 Millionen Euro hat der Dormagener Apparatebauer APL investiert, um auch künftig wettbewerbsfähig zu sein. Dafür wurde in den vergangenen zwei Jahren die Fläche der Fabrikhalle um das 1,5-fache vergrößert und der Arbeitsplatz für die 50 Mitarbeiter mit einer Fußbodenheizung ausgestattet.

"Wir haben mit dem Projekt bereits vor der Krise begonnen. Als der neue Hallentrakt 2008 fertiggestellt wurde, hatte wir das Jahr mit den höchsten Auftragseingängen in der Firmengeschichte", sagt Unternehmenssprecherin Gisela Wolters. Der Umsatz lag bei 8,5 Millionen Euro.

Erst Mitte dieses Jahres habe sich die Krise auch an der Robert-Bosch-Straße bemerkbar gemacht. Trotzdem hat APL derzeit noch gut zu tun. "Nur für das kommende Jahr brauchen wir neue Aufträge. Aber gerade zieht das Geschäft bei unseren Kunden wieder an. So hoffen wir, mit einer kleinen Delle aus der Krise herauszukommen", erklärt Wolters.

Zu den Kunden des Apparatebauers zählen vor allem die chemische und die petrochemische Industrie, die die in St. Peter konstruierten und produzierten Wärmetauscher für ihre Anlagen braucht. Zum Einsatz kommen diese aber auch in der Lebensmittelindustrie, wenn zum Beispiel für die Produktion von Pommes Frites oder Chips Öl erhitzt werden muss. Dazu kommt die Gastechnik, bei der Substanzen entweder als Gas verdampfen oder zu Flüssigkeit kondensiert werden.

Wichtig sind für die Stahlbauer neben Unternehmen in Benelux vor allem die deutschen Kunden, allen voran Bayer, Lanxess, Shell oder Ineos. Im Gasbereich ist Siemens der wichtigste Kunde.

Die Wärmetauscher, die APL in Kooperation mit seinem Partner in Österreich herstellt, kommen in allen Prozessen zum Einsatz, in denen Substanzen gekühlt oder erwärmt werden müssen. Das passiert in Rohren, die von einem Stahlmantel umgeben sind und in die von der einen Seite eine warme und von der anderen Seite eine kalte Substanz fließt. Die kleinsten Wärmetauscher wiegen zwischen 150 und 200 Kilo, die größten bis zu 50Tonnen. "Wir können aber auch Apparate bis zu 100 Tonnen herstellen", sagt Wolters. Jeder in St.Peter produzierte Wärmetauscher ist ein Einzelstück. "Wir legen unsere Produkte nach den Bedürfnissen des Kunden aus. Stimmt der Kunde zu, wird der Wärmetauscher nach unserem Plan gebaut und geliefert."

Sollte es bei den Aufträgen doch enger werden als erwartet, will APL die Arbeitszeitkonten der Mitarbeiter nutzen, um die Produktion anzupassen. So kann man auf Kurzarbeit verzichten und Überstunden ohne Nachteile für die Beschäftigten abbauen.

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