Dormagen: Akzent auf Wirtschaftsförderung

Die CDU geht in den Wahlkampf und stellt ihr Programm für die kommenden Jahre vor. Auf einen möglichen Koalitionspartner wollen sich die Christdemokraten nicht festlegen.

Dormagen. Eine Wahlkampfparty der CDU gab es schon Anfang Juni, doch da hatte sich ein Druckfehlerteufel ins Wahlprogramm eingeschlichen. Jetzt liegt es vor, umfasst 24 Seiten und trägt den Slogan "Gut für Dormagen". Damit beginnt für die Christdemokraten der Wahlkampf in Dormagen.

"Am Samstag starten wir mit der Plakataktion. Dort, wo noch Schützenfest gefeiert wird, wollen wir aber die Feierlichkeiten nicht stören und hoffen, dass so auch die anderen Parteien verfahren", sagt Norbert Dahmen, Ortsverbandsvorsitzender.

"Wir wollen weiterhin auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten dominierend die Politik in Dormagen gestalten und damit auch für die nächsten Jahre Kontinuität gewährleisten", sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Wiljo Wimmer. Trotz Sparmaßnahmen sollen keine Einrichtungen geschlossen werden oder das Leistungsangebot für die Bürger verringert werden.

In Zeiten knapper Kassen setze die CDU auf Investitionen. "Durch schnelle Entscheidungen wollen wir das Konjunkturpaket II in diesem und im nächsten Jahr umsetzen", sagt Wimmer.

Auf einen möglichen Koalitionspartner wollen sich die Christdemokraten nicht festlegen. "Wir kämpfen für Mehrheiten, und erst nach der Wahl schauen wir, mit welchem Partner eine inhaltliche Zusammenarbeit möglich ist. Extreme Parteien schließen wir allerdings aus", sagt der Bürgermeisterkandidat der CDU, Peter-Olaf Hoffmann.

Wegen der Wirtschaftslage könne es sein, dass einige Punkte des Wahlprogramms nicht in den kommenden fünf Jahren realisiert würden. "Manche Aussagen sind langfristig gedacht und haben über einen längeren Zeitraum Bestand", sagt Hoffmann. Als Beispiel nennt er den Autobahnanschluss für Delrath.

"Der muss kommen, aber da sind wir schon 20 Jahre dran." Andere verkehrspolitische Vorhaben sind die Entlastung der Zonser Straße durch Anbindung des Gewerbegebiet Roseller Straße an die Kreisstraße 12, Ortsumgehungsstraßen für Nievenheim und Delhoven und eine Neuordnung des Schwerlastverkehrs für Straberg sowie Lärmschutzmaßnahmen .

Ein Ziel sei zudem die völlige Beitragsfreiheit von der Kindertagesstätte bis zur Offenen Ganztagsschule.

Die CDU will neue Akzente bei der Wirtschaftsförderung setzen. "Anders können wir uns zwischen den Ansiedlungsschwerpunkten Köln-Neuss-Düsseldorf nicht behaupten. Bereits ausgewiesene Flächen müssen wirksam an den Markt gebracht werden", sagt Hoffmann. Ein Kraftwerk auf den Flächen am Silbersee sei aber mit den Christdemokraten nicht zu machen.

Dormagen solle sich weiter zu einer Kulturstadt entwickeln, einmalige Kulturstätten wie die Theaterscheune und die Freilichtbühne sollen gezielt gefördert werden. Auch der Sport spielt weiterhin ein wichtige Rolle: So sollen auch in Zukunft die Sportstätten den Vereinen kostenlos zur Verfügung stehen.

"Und wenn es zu einem Nachtragshaushalt kommt, den ich als Bürgermeister dem Rat im Herbst vorlege, wird der Kunstrasenplatz in Straberg die erste Maßnahme sein, mit der sich die Politik auseinandersetzen muss", so Hoffmann.

Er kündigt an, dass sich die Politik in den nächsten Jahren mit den Bädern auseinandersetzen muss. "Noch unterstützt Bayer die Römertherme bei den Energiekosten. Das wird in drei Jahren wegfallen. Dann stellt sich die Frage, inwieweit der Straberger See in das Gesamtkonzept eingebunden wird."

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