Die papierlose Ratsarbeit in Kaarst rückt näher

Ausschreibung für Softwareanbieter startet. Im Sommer soll die Umstellung erfolgen.

Kaarst. Gesucht: eine neue Software für die Stadt Kaarst. Sie soll die papierlose, digitale Ratsarbeit möglich machen. Der IT-Dienstleister der Stadt, die ITK Rheinland, startet in den kommenden Tagen das Ausschreibungsverfahren. Softwareunternehmen können sich dann mit ihren Programmen bewerben. Anfang Mai soll spätestens feststehen, welches Produkt im Kaarster Rathaus verwendet wird.

Wenn es nach Stephan Adams geht, müssen seine beiden Mitarbeiterinnen in absehbarer Zeit nicht mehr Sitzungsunterlagen ausdrucken, zusammenheften, verpacken und versenden. Denn dann läuft alles digital: Die Rats- und Ausschussmitglieder haben ihre Unterlagen auf dem Tablet. „Wir drängen darauf, dass es bald soweit ist“, sagt Adams, der Leiter des Büros der Bürgermeisterin. Er ist zuständig für die komplette Ratsarbeit. „Ich halte den Zeitplan für ambitioniert. Aber wenn alles klappt, dann können wir vielleicht schon in den Sommerferien auf das Programm umsteigen“, erklärt er.

Ein Grund für den Umstieg: Die Stadt möchte Papier und somit Geld sparen. Am 27. Januar trafen sich zum Beispiel der Stadtrat, der Planungsausschuss und der Sozialausschuss. Für diese drei Sitzungen wurden 13 000 Blatt bedruckt. Der Versand kostete 675 Euro. „Das kann aber durchaus auch mal weniger sein“, sagt Adams. Die Umstellung würde nach seinen Angaben aber nicht zu Stellenstreichungen führen. „Es entstehen dann keine Überstunden mehr und die Kapazitäten können für andere sinnvolle Tätigkeiten genutzt werden.“

Die neue Software soll das derzeit bestehende Ratsinformationssystem ablösen. „Mit dem Programm können nicht nur Sitzungsvorlagen erstellt, sondern diese auch von den Rats- und Ausschussmitgliedern genutzt werden“, sagt Adams. Investiert werden müsse nicht nur in das Programm selbst, sondern auch in die mobilen Endgeräte, in die Tablets für die Rats- und Ausschussmitglieder. „Die Software übernimmt auch die Sitzungsgeldabrechnung, da sie erkennt, welches Rats- und Ausschussmitlied an einer Sitzung teilnimmt, sagt Adams. Er bleibt aber realistisch: „Nicht alle Politiker werden sofort umsteigen.“

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