Die Landesliga beginnt mit Englischer Woche

Heute beginnt die Spielzeit 2017/18 für die fünf Fußball-Landesliga-Teams aus dem Rhein-Kreis. Die Erwartungen der Trainer sind verhalten.

Die Landesliga beginnt mit Englischer Woche
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Rhein-Kreis. Gleich zum Saisonstart fordert der Fußballverband Niederrhein den 16 Teams der Landesliga eine englische Woche mit drei Partien binnen acht Tagen ab.

Die Landesliga beginnt mit Englischer Woche
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Besonders gefordert sein dürfte dabei der VdS Nievenheim, der wegen der Arbeiten am neuen Kunstrasenbelag drei Auswärtsspiele hintereinander zu bestreiten hat: Morgen (Anpfiff 15 UJhr) bei der SpVgg. Odenkirchen, am Mittwoch (19.30 Uhr) beim 1. FC Viersen und am Samstag, 19. August (16 Uhr) das Derby beim VfL Jüchen-Garzweiler.

Darum ist es bitter, dass VdS-Trainer Thomas Bahr beim Durchzählen immer nur auf acht einsatzfähige Kicker kommt. Selbst in die eigene Zweitvertretung abgewanderte Routiniers wie Stephan Volk, Daniel Dünbier oder Matthias Keutmann stehen nur bedingt oder gar nicht zur Verfügung. So ist es nicht verwunderlich, dass der ehrgeizige Trainer „die schlechteste Vorbereitung, die wir je gemacht haben“ beklagt. „Dabei konnten wir noch froh sein, dass uns der FC Straberg bei unseren Platzproblemen klasse unterstützt hat.“ Der einst als Trainer in Odenkirchen tätige Thomas Bahr warnt: „Das wird nicht leicht.“

Gleiches gilt für den SC Kapellen: Morgen (15 Uhr) gastiert der Oberliga-Absteiger beim personell komplett neuaufgestellten ASV Mettmann, am Mittwoch (19.30 Uhr) wird im Erftstadion das Topspiel gegen den ebenfalls hochgehandelten SC Velbert angepfiffen. Seine Jungs auf die Partie in Mettmann vorzubereiten, bereitete SCK-Trainer Oliver Seibert einige Probleme, denn bei den Gastgebern ist nicht nur die Mannschaft, sondern auch der Trainer neu. Und Seiberts Spionagetätigkeit führte zu keinen grundlegenden Erkenntnissen: „Ich habe den ASV bei einer 1:5-Niederlage gegen einen Bezirksligisten gesehen. Da war die Mannschaft jedoch müde.“ Seiberts Schützlinge überzeugten zuletzt im Niederrheinpokal mit einem 3:2-Sieg über den Oberligisten 1. FC Bocholt. „Wichtiger als der Sieg“ war für Seibert „die Art und Weise, wie er zustande gekommen ist“. Fehlen werden morgen der junge Kai Schröter (Finger-Operation), der sich auf Anhieb einen Stammplatz erarbeitet hatte, und Dimitrios Balis (sah gegen Bocholt die Gelb-Rote Karte). Jan Bresser lag mit seinem Knorpelschaden im Knie inzwischen unterm Messer. Der torgefährliche Allrounder geht zurzeit noch an Krücken und dürfte frühestens im Verlauf der Rückrunde auf den Platz zurückkehren.

Für den VfL Jüchen-Garzweiler beginnt morgen mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Viersen der zähe Kampf um den Klassenverbleib. Bereits am Mittwoch folgt der schwere Gang zum 1. FC Mönchengladbach (19.30 Uhr). „Ein guter Start macht viel aus“, mahnt Trainer Michele Fasanelli, der für den nun wohl endgültig in den Ruhestand getretenen Georg Krahwinkel das Team übernommen hat. Er weiß recht genau, was seine Truppe gegen Viersen erwartet: „Ich bin mir sicher, Viersen wird uns in dieser Saison auf Augenhöhe begegnen.“ Unter Trainer Steve Jäck (löste Urgestein Willi Kehrberg ab) hatten sich die Gäste im Vorjahr mit einem rasanten Schlussspurt den Klassenverbleib gesichert.

Toni Molina ist vor dem Meisterschaftsstart mit der Partie gegen den FC Remscheid (Sonntag, 15 Uhr, Nierster Straße) um gute Stimmung bemüht. Der Trainer des Oberliga-Absteigers TSV Meerbusch musste seine Jungs nach der 0:1-Niederlage im Niederrhein-Pokal gegen Hamborn 07 wieder aufrichten. „Die Enttäuschung war riesig“, sagt der 44-Jährige, „wir waren zuversichtlich gewesen, hatten eine gute Vorbereitung gehabt — und dann erwischt uns eine so bittere Niederlage.“ Deprimierend war für die Blau-Gelben vor allem die Art und Weise, wie das Pokal-Aus zustande kam. „Hamborn hat das gut gemacht. Wir hatten tausendprozentige Chancen und machen das Tor nicht, und auf der anderen Seite kassieren wir einen Treffer nach einer Standardsituation. Danach haben wir nicht mehr so klar und souverän gespielt.“

In den ersten beiden Trainingseinheiten nach der Niederlage sei die Ernüchterung förmlich spürbar gewesen. „Doch jetzt sind wir wieder auf einem guten Weg“, sagt Molina. Vor dem Spiel gegen Remscheid fordert er nun den erlösenden ersten Pflichtspieltreffer: „Wir brauchen dieses Erfolgserlebnis gegen Remscheid. Und ich bin mir sicher: Es wird uns gelingen.“

Wie Pokalgegner Hamborn, so ist auch der FCR neu in der Landesliga — allerdings kommt er aus der anderen Richtung. „Das ist ein starker Aufsteiger“, sagt Molina, der die Bergischen in den Vorbereitungsspielen unter die Lupe genommen hat. „Remscheid besitzt eine erfahrene und gute Truppe, die mit dem Abstieg nichts zu tun bekommt und sicher einen einstelligen Tabellenplatz erreicht.“

Personell sind Molinas Sorge größer geworden. Neben den Langzeitverletzten fällt auch Lennart Ingmann aus. Der offensive Mittelfeldspieler zog sich am Mittwochabend im Training eine schwere Verletzung zu. „Ich tippe auf einen Muskelfaserriss und hoffe, dass es nichts Schlimmeres ist“, sagt der Trainer, „das ist ein herber Verlust für unsere Mannschaft.“ Für Ingmann geht die Leidenszeit damit auch beim TSV Meerbusch weiter: Er hatte schon viele schwere Verletzungen, war auch in der vergangenen Saison beim SC Kapellen zum Zuschauen verdammt gewesen.

Auf der Torhüterposition ist Michael Kampmann die neue Nummer eins. Andreas Lahn, Stamm-Keeper der vergangenen Saison, ist Nummer zwei.

Die zweite Mannschaft des TSV Meerbusch gastiert bereits heute bei der SSVg Heiligenhaus (Anstoß: 16 Uhr).

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