Der TSV beginnt die Aufholjagd

Der Zweitligist bestreitet heute beim Tabellenvierten Nordhorn das erste von vier Endspielen um den Klassenerhalt.

Den Aufsteiger TSV Bayer Dormagen stehen ab heute vier Endspiele um den Klassenerhalt in der zweiten Handball-Bundesliga auf dem Programm. Sollten sie in den drei ersten Partien keinen Sieg einfahren, dann stehen sie bereits vor dem Saisonfinale als Absteiger fest. Jörg Bohrmann ist überzeugt, dass es nicht so kommt. „Die Jungs können Handball spielen“, sagt der Trainer über seine Schützlinge, „sie müssen das nur auch im Ernstfall umsetzen. Leider sind sie aufgrund ihrer Unerfahrenheit noch zu oft an sich selbst gescheitert.“

Vier Mal haben sie noch Gelegenheit, diesen Eindruck zu korrigieren. Beginnend heute Abend (19.30 Uhr, Emslandhalle Lingen) mit dem Gastspiel bei der HSG Nordhorn-Lingen. Normalerweise eine Partie, die der Aufsteiger auch telefonisch erledigen könnte. Schließlich lautet seine bisherige Auswärtsbilanz bei den Spitzenklubs der Liga: 0:8 Punkte und 82:126 Tore. Die HSG ist seit sieben Spielen ohne Niederlage (13:1 Punkte), kämpft mit Eisenach, Bittenfeld und Rimpar um die beiden Tabellenplätze, die hinter dem schon aufgestiegenen Spitzenreiter Leipzig auf direktem Wege in die Erste Liga führen. Und sie können am Samstag auf die Unterstützung von 4200 Zuschauern in der voll besetzten Emslandhalle bauen.

Natürlich weiß das auch Jörg Bohrmann: „Klar steht Nordhorn zurecht da oben. Die haben eine gute Mannschaft, einen sehr guten Trainer und auch ein sehr gutes Umfeld.“ Trotzdem ist er davon überzeugt, „dass wir da eine Chance haben. Meine Mannschaft besitzt genügend Qualität, auch solche Spiele positiv zu gestalten.“ Das um so mehr, als sie die Punktspielpause zu einem „sehr harten, sehr konzentrierten und sehr fokussierten Training“ genutzt habe.

Eine reelle Chance, das weiß er auch, hat der TSV freilich nur, „wenn die Deckung zu 100 Prozent steht.“ Denn einen Gegner offensiv zu überrennen, dafür fehlen den Dormagenern die Mittel — nur vier Klubs haben weniger Tore geworfen als der TSV (866 in 34 Spielen, im Durchschnitt 25,5 pro Spiel). Das gilt um so mehr, als hinter dem Einsatz des mit Abstand besten Werfers noch ein Fragezeichen steht: Maximilian Bettin hat wegen seiner Kniebeschwerden bislang nur leichtes Training absolviert. „Wir werden kein Risiko eingehen“, sagt Bohrmann, „die Gesundheit vor allem der jungen Spieler hat absolute Priorität.“ Auch Peter Strosack wird deshalb weiterhin fehlen.

Bei den Gastgebern tut dies Nils Meyer. Der Routinier, der acht Jahre das Bayer-Trikot trug, ehe er 2010 nach Nordhorn zurückkehrte, hat sich im letzten Spiel, beim 31:18-Sieg der HSG beim VfL Bad Schwartau, die linke Mittelhand gebrochen. Ob das ein gutes Omen ist, sei dahingestellt: Im Hinspiel fehlte der 34-Jährige ebenfalls, und Nordhorn gewann mit 26:24. Im Pokalspiel war er dabei — und Nordhorn verlor mit 18:21.

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