Demo in Neuss: Krach mit Kind und Kegel gegen geplante Einsparungen

Weckhovener zogen mit Pfeifen und Plakaten umher.

Neuss-Weckhoven. Ihre Wut ist nicht zu überhören: Noch Straßen weiter hört man Sirenen heulen, schrille Töne von Trillerpfeifen, lautes Trommeln und schepperndes Töpfeklappern. Der ohrenbetäubende Lärm stammt von einem Protestzug, zu dem die Stadtteilkonferenz in Weckhoven aufgerufen hat. Angeprangert werden geplante Einsparungen im Jugend- und Sozialhaushalt.

Etwa 150 Demonstranten marschieren bei Wind und Regenwetter von der St.-Paulus-Kirche zum Ladenzentrum an der Otto-Wels-Straße. Viele Kindergartenkinder sind dabei. Einige tragen neongelbe Schilder. "Weckhovener Kinder - die Straßenkinder von morgen?" steht auf einem. "Im Treff Weckhoven kann ich essen" auf einem anderen.

"Die Stadt Neuss gibt für Kinder nichts aus, aber für die Schützen werden die Straßen asphaltiert", klagt Brigitte Falke-Dederichs, Leiterin der Kindertagesstätte Friederike-Fliedner-Haus. Udo von Nordheim pflichtet ihr bei: "Den Schützen wird so viel Geld zugeschustert, und für gute soziale Projekte ist kein Geld da", regt sich der Vater von vier Kindern auf.

Nicht nur junge Leute demonstrieren: Ein Trupp vom Drei-Generationen-Haus, viele ältere Menschen, einige im Rollstuhl, versucht am Ende des Zugs, mit dem flotten Tempo der Protestierenden mitzuhalten. Als der Pulk anhält, holen sie auf, und der Zug verursacht kurz einen Stau auf der Grevenbroicher Straße. Ob die Demo etwas bewirkt, ist offen - Aufmerksamkeit hat sie auf jeden Fall erregt. Der Rat entscheidet am 12.März.

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