Daniel Rinkert, SPD

Angefangen hat alles auf dem Sofa von Manfred Kauertz. Das war 2003, als der erfahrene Rats- und Kreistagspolitiker den Youngster aus seinem Dorf fragte, ob er sich politisch engagieren möchte. Daniel Rinkert wollte — und keine sechs Jahre später saß er auf Kauertz’ Platz im Grevenbroicher Ratssaal.

Mittlerweile hat der 29-Jährige eine steile politische Karriere hinter sich: Mit 18 Vorsitzender des Ortsvereins Frimmersdorf-Neurath, mit 21 Stadtverbandschef in Grevenbroich, mit 27 Kreisvorsitzender. Und mit 29 nach Berlin? „Die Chancen stehen nicht schlecht“, meint Rinkert mit Blick auf seinen Reservelisten-Platz. Holt die SPD am Wahlsonntag zwischen 23 und 33 Prozent, könnte er in den Bundestag einziehen, um seine politische Arbeit auf einer höheren Ebene fortzusetzen.

Begonnen hat sie ganz winzig, mit dem Versetzen eines Anliegerschildes um gerade mal zehn Meter. „Eine Kleinigkeit“, erinnert sich Rinkert. „Aber die Leute, die es betraf, waren hinterher dankbar.“ Und genau daran macht er seine Arbeit fest: „Mir geht es darum, Gerechtigkeit herzustellen — im kleinen wie im großen“, sagt er. „Vielleicht bin ich deswegen auch Jurist geworden.“

Aufgewachsen in einem sozialdemokratischen Elternhaus mit Blick auf die Neurather Kraftwerks-Kühltürme, hat Daniel Rinkert schon früh seine Begabung entdeckt, sich für andere einzusetzen. Erst als Schülersprecher an der Realschule, dann als Stufensprecher am Gymnasium, später als Jugendrat — eine Art Bürgermeister für junge Leute. Und betont jugendlich gibt er sich auch im Wahlkampf, etwa wenn er zu seinen nächtlichen Infoständen in DJ-Begleitung auftaucht. „Das kommt gut an“, sagt Rinkert. Außerdem falle ihm die Kommunikation mit der jüngeren Generation nicht schwer: „Ich weiß, wie deren Lebenswirklichkeit ist, da kommt man schnell ins Gespräch.“

Und darauf hat er auch seine Wahlkampf-Themen abgestellt: Mehr in Bildung investieren, günstigen Wohnraum schaffen, die Digitalisierung stärken, innovative Unternehmen fördern — damit will Daniel Rinkert am 24. September punkten. Und mit mehr Steuergerechtigkeit, die er fordert.

Sollte er es am Wahlsonntag schaffen, will sich der ledige 29-Jährige in Berlin darum bemühen, einen Platz in seinem Wunsch-Ausschuss zu erhalten: Kultur und Medien. Über „Social Media“ netzwerkt Rinkert zurzeit mehr denn je, auf Facebook ist er regelmäßig präsent, ebenso auf Instagram. Und beim „Häuser-Wahlkampf“ setzt er auf die Tür-zu-Tür-App der SPD-Parteizentrale, die ihn zielgenau in Straßenzüge schickt, in denen „rot“ gewählt wird. „Da liegt noch einiges vor mir in den nächsten Wochen“, sagt Daniel Rinkert mit Blick auf seinen Wahlkreis, den er „mit jungem Wind“ auf dem direkten Wege erobern möchte.

„Aus der Kommunalpolitik heraus kenne ich die Themen, die die Leute beschäftigen“, sagt er: „Das macht mich zuversichtlich.“ Wiljo Piel

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