„Da simmer ...“-Party droht das Aus

Auf dem Gelände einer Spedition ist kein Platz mehr für die Karnevalsnacht. Der Veranstalter sucht nach Alternativen.

„Da simmer ...“-Party droht das Aus
Foto: Planungspartner

Kapellen. Bis zu 2600 Menschen feierten mit, wenn das Partymotto „Da simmer dabei“ ausgerufen wurde. Von Marc Pesch und Andreas Behr ins Leben gerufen, hat sich die kölsche Karnevalsnacht zum Zuschauermagneten entwickelt, im Rhein-Kreis Neuss gab es keine Karnevalsparty, die erfolgreicher war. Nun droht dem Event das Aus. Es gibt in Kapellen, wo die karnevalistische Sause bislang zelebriert wurde, nun keinen Platz mehr. „Das ist bitter“, sagt Veranstalter Pesch über die Absage, von der er jetzt erfahren hat.

Für gewöhnlich beginnt der Kartenvorverkauf fürs Karnevalsfest am 11. November. „Doch jetzt habe ich keinen Austragungsort mehr“, sagt Pesch. In den 14 Jahren, in denen die Party „Da simmer ...“ gefeiert wurde, musste die Veranstaltung fünf Mal umziehen. „Es ist das alte Problem: Es gibt viele Ideen, aber keinen Veranstaltungsort“, sagt Pesch über die frustrierende Situation in Grevenbroich und der nahen Umgebung. Für den bestens ausgebauten Kirmesplatz kann die Stadt keine Genehmigung für „Da simmer ...“ geben.

Zuletzt konnte das Karnvelasfest auf dem Gelände einer Spedition stattfinden. Pesch wusste aus Gesprächen mit dem Gelände-Eigentümer jedoch: „Es war seit Jahren klar, dass hier irgendwann Schluss sein würde.“ Jetzt hat Bernd Wasse seine Ankündigung wahr gemacht. „Ich brauche den Platz für meine Fahrzeuge“, sagt er. Unter erheblichem Aufwand sind Lkw und Anhänger der Spedition bislang fürs Event vom Gelände an andere Stellen gebracht worden. „Jetzt habe ich noch mehr Material. Das geht einfach nicht mehr“, erklärt Wasse.

In den sozialen Netzwerken wird das drohende Party-Aus heftig debattiert. Das Spektrum reicht vom lapidaren „dann feiern wir eben woanders“ bis zum Kommentar, das sei „sehr schade“. „Da simmer ...“ ist aber nicht bloß Spaß gewesen. Pesch, selbst in der Altherrenmannschaft des FC Kapellen aktiv, hatte mit seinem Sportverein bei dem Event zusammengearbeitet.

Das nun bevorstehende Ende im Ort Kapellen bedeutet auch das Ende der Zusammenarbeit mit diesem Verein. Das zieht einen „enormen finanziellen Verlust“ nach sich, sagt Pesch und beziffert Einnahmen von etwa 10 000 Euro, die bislang in die Nachwuchsarbeit investiert werden konnten. Voraussetzung war, der Club kümmere sich um den adäquaten Austragungsort. „Keine Einnahmen mehr für den SC Kapellen? Das ist gar nicht gut“, machen sich bei Facebook die Nutzer Gedanken über die riesigen Einnahmeverluste.

Ob es ein glückliches Ende für die beliebte Veranstaltung gibt, ist auch wegen der knappen Zeit unklar. „Das sind alles Gedankenspiele“, geht Pesch mögliche alternative Austragungsorte wie das Gelände an der Ex-Zuckerfabrik durch. Als nächstes sucht er das Gespräch mit der Stadt.

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