Carolus möchte Sehenswürdigkeiten zeigen

Die Gesellschaft Carolus überlegt, wie in Kaarst Stadtführungen angeboten werden könnten.

Carolus möchte Sehenswürdigkeiten zeigen
Foto: Berns/Stevens

Kaarst. Touristenströme sind in Kaarst sicherlich nicht zu erwarten. Dennoch hat die Stadt manche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Wie diese einem breiteren Publikum und nicht zuletzt den Kaarster Bürgern selbst nahegebracht werden können, darüber wird seit einiger Zeit im Vorstand der Gesellschaft Carolus nachgedacht.

Carolus möchte Sehenswürdigkeiten zeigen
Foto: Berns/Stevens

„Heimat war immer ein Schwerpunkt-Thema unserer Gesellschaft, und das Historische steht Carolus gut zu Gesicht“, erklärt Raimund Franzen, der im Frühjahr den Vorsitz des Vereins übernommen hat. Zusammen mit seinem Amtsvorgänger Hans-Peter Grabowski möchte er ein Angebot mit geführten Stadttouren in Kaarst anschieben. Mit Heimatforscher Heinz-Walter Gerresheim stünde zudem ein versierter Kenner als Stadtführer zur Verfügung. „Wir müssen jetzt mal sehen, wen wir noch so ins Boot holen können“, sagt Franzen, „es wäre schön, wenn sich möglichst viele vernetzen.“

Carolus möchte Sehenswürdigkeiten zeigen
Foto: Berns/Stevens

Bislang ist das Angebot an geführten Stadtgängen überschaubar. „Als feste Einrichtung gibt es keine Stadtführungen in Kaarst“, bestätigt Dieter Güsgen, Leiter des Kulturbereichs. Gelegentliche Anfragen von Schulklassen oder Reisegruppen werden bedient, früher war es oft Bürgermeister Franz-Josef Moormann selbst, der Besucher durch die neue Stadtmitte führte, vor allem in den ersten Jahren nach Fertigstellung des neuen Rathauses. „Die Nachfrage ist jedoch weniger geworden“, sagt Güsgen, der dennoch am Thema Stadtführungen interessiert ist.

Dieter Güsgen, Leiter Kulturbereich

Welche Möglichkeiten aber haben diejenigen, die Kaarst näher kennenlernen wollen? Güsgen verweist auf das kürzlich erst neuaufgelegte Heft über die „Kunst- und Denkmalroute“, das auf einer Radroute von etwa 25 Kilometern viele interessante Punkte zusammenfasst, Einkehrmöglichkeiten und Spielplätze nennt. Auch die Internetseite der Stadt Kaarst bietet Hinweise auf Sehenswürdigkeiten, seit gestern sogar auf der Startseite der Homepage. In Kürze sollen auch die Selfie-Points markiert werden, jene Stellen, an denen sich eine Selbstaufnahme mit dem Handy besonders lohnt. Aber reicht das? Güsgen gibt zu: „Auch viele Kaarster kennen ihre Heimat nicht richtig.“ Darum schwebt ihm schon seit längerem vor, eine Publikation mit spannenden Orten und damit verbundenen Geschichten zu veröffentlichen.

Demnächst aber will sich der Bereichsleiter mit der Carolus-Spitze zusammensetzen. „Ich finde die Initiative der Gesellschaft Carolus gut“, versichert er. Natürlich könne sich Kaarst nicht mit Städten wie Neuss, Köln oder Xanten mit ihrem römischen Erbe vergleichen, „aber auch in Kaarst gibt es einige Hotspots wie die Stadtmitte, die Braunsmühle, den Tuppenhof oder so versteckte Ecken wie die Lauvenburg“, zählt er auf. Neben Kunst, Kultur und Stadtgeschichte würde er in ein entsprechendes Konzept zudem den Komplex „Natur und Landschaft“ aufnehmen. „Kaarst hat schöne Ecken wie den Vorster Wald oder die Broicher Seite“, schwärmt er.

Derweil macht sich Raimund Franzen Gedanken, wie ein Führungs-Angebot aussehen könnte: „Da gilt es, sich über die Zielgruppe klar zu werden“, führt er einen wesentlichen Punkt an. Eine weitere Schwierigkeit, die er sieht: Historische, sehenswerte Punkte im Stadtgebiet liegen teilweise weiter voneinander entfernt. „Bei einer Fahrradtour ließen sich diese verbinden, aber das ist nicht für jeden geeignet. Da gibt es organisatorisch und logistisch noch viel zu klären.“

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