Caritas beginnt mit Modernisierung ihres Seniorenheims in Nievenheim

Der Umbau der Pflegeeinrichtung St. Josef kostet 5,3 Millionen Euro. Die Bewohner ziehen während des Umbaus in ein Appartementhaus.

Caritas beginnt mit Modernisierung ihres Seniorenheims in Nievenheim
Foto: Georg Salzburg

Nievenheim. Das „kleine Dorf im Dorf“ nennt es Caritas-Vorstand Hans W. Reisdorf. Dieses wächst weiter. Am Freitag, 15. September, ziehen 27 Bewohner aus der 87 Betten großen Seniorenpflegeinrichtung St. Josef um in ein neues Appartementhaus gleich nebenan. Der Umzug ist notwendig, um der gesetzlich vorgeschriebenen Quote bei der maximalen Zahl von Doppelzimmern in der Einrichtung Rechnung zu tragen. Daher muss im Bestandsgebäude kräftig umgebaut werden. In einem guten Jahr soll alles fertig sein. Die Gesamtinvestition der Caritas beträgt 5,3 Millionen Euro.

Das Wohn- und Teilhabe-Gesetz (WTG) besagt, dass alle Bewohner in den Genuss der 2003 festgelegten und ab Mitte 2018 verbindlich geltenden Qualitätsstandards kommen sollen, wonach 80 Prozent der Zimmer in den Einrichtungen Einzelzimmer sein müssen. Auf die Einrichtung St. Josef bezogen wird sich nach erfolgtem Umbau die Doppelzimmer-Quote von 40 auf 18 Prozentreduzieren. Das Soll von 80 Prozent Einzelzimmern wird dann also um zwei Prozent übertroffen.

Weil ein Umbau während des laufenden Normalbetriebs nicht in Frage kam und eine Anmietung von Containern zu teuer war — „Wegen der Flüchtlingssituation haben sich die Preise für Container verdoppelt“, sagt Reisdorf — entstand die Idee des Appartementhauses. Diese Idee passt in den „Dorf“-Charakter an der Conrad-Schlaun-Straße. Denn nachdem die 27 Bewohner im Sommer nächsten Jahres wieder zurück ins Stammhaus gezogen sind, werden die 15 Appartements wiederum an Senioren vermietet. „Wohnen mit Serviceleistungen, die bestellt werden können, zu schaffen, dazu nahe an der Pflegeeinrichtung, so dass eine Anbindung durch die Teilnahme an Veranstaltungen oder am Mittagessen da ist — das ist gut“, befand Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe.

Er verdeutlichte, dass es „oberstes Ziel ist, was sich der Senior für sein Leben im Alter wünscht“. Darüber müsse in der Familie offen gesprochen werden, auch, wenn Angehörige und Pflegende zu der Einschätzung gelangten, dass ein Wohnen in den eigenen vier Wänden nicht mehr möglich ist. Gröhe glaubt nicht an eine generelle Überkapazität im stationären Bereich, auch wenn dies zurzeit im Rhein-Kreis der Fall sei.

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