Broy überzeugt im Bayer-Tor

Der TSV setzt sich in der Dritten Liga mit 34:26 in Schalksmühle durch. Trainer Ulli Kriebel ist aber mit dem Überzahlspiel unzufrieden.

Broy überzeugt im Bayer-Tor
Foto: H. J. Zaunbrecher

Dormagen. Manchmal muss man als Trainer einfach ein glückliches Händchen haben. So wie Ulli Kriebel am Samstagabend. Der Coach von Bayer Dormagen beorderte in der Turnhalle der Hauptschule Halver nämlich Matthias Broy zwischen die Torpfosten des Handball-Drittligisten. Der 25-Jährige war eigentlich nur als Ersatz vorgesehen, rückte aber schon während der Saisonvorbereitung aufgrund der hartnäckigen Verletzung von Sven Bartmann fest in den Kader.

Zum Einsatz war Broy in den voraufgegangenen drei Meisterschaftsspielen aber noch nicht gekommen. Doch „Mattes hat stark trainiert und wir haben gemerkt, dass er sich akribisch auf den Gegner vorbereitet hatte“, begründete Kriebel die Entscheidung, seiner nominellen Nummer drei den Vorzug vor Janis Boieck zu geben. Bereut hat er sie nicht, denn Broy rechtfertigte beim 34:26 (18:12)-Erfolg über die SG Schalksmühle-Halver mit elf Paraden das in ihn gesetzte Vertrauen.

Nicht, dass seine starke Leistung unbedingt vonnöten gewesen wäre, um den vierten Sieg im vierten Saisonspiel einzufahren und so ungeschlagen zum Spitzenspiel am Freitag (20 Uhr, Glockenspitzhalle) bei der HSG Krefeld zu fahren. „Es gibt Tage, da muss man die Qualität des Gegners einfach anerkennen“, meinte Schalksmühles Trainer Stefan Neff nach der über weite Strecken eher einseitigen Partie und wollte seinen „Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben sich nach Kräften gewehrt, aber Dormagen war immer einen Schritt schneller.“

Das galt freilich nicht für die gesamte Spielzeit. Die Gäste ließen nach deutlicher Führung ein wenig die Zügel schleifen: 21:13 führten sie nach 33 Minuten, nur noch 25:20 hieß es zwölf Minuten später. Das lag daran, dass Neff nach der Pause die bis dahin gut aufgelegten Eloy Morante Maldonado und Lukas Stutzke in Manndeckung nehmen ließ. Das lag aber auch am Ex-Dormagener Stefan Formella, der nach 24 Minuten für Ante Vukas zwischen die Torpfosten rückte und mit ebenfalls elf Paraden zum besten Spieler der Hausherren avancierte.

Außerdem bemängelte Kriebel einen Sachverhalt, der ihm bereits in den voraufgegangenen Partien sauer aufgestoßen war: „Unser Überzahlspiel in der zweiten Hälfte war sicher verbesserungswürdig.“

Der TV Korschenbroich unterlag indes dem OHV Aurich zu Hause mit 24:26 (11:12). „Wir haben viel zu überhastet abgeschlossen, viele gute bis sehr gute Chancen nicht genutzt“, sagte TVK-Trainer Ronny Rogawska. Mit der Defensive war er freilich gar nicht mal so unzufrieden: „Mit 26 Gegentoren kann ich leben, wir müssen nur mehr werfen.“

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