Bombenfund legt Nordstadt lahm

5000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen. Busse, S-Bahn und Züge fahren nicht.

Neuss. Der Fund einer Bombe — höchstwahrscheinlich sind es sogar zwei — aus dem Zweiten Weltkrieg in der Nordstadt haben am Dienstag umfangreiche Vorbereitungen für die Entschärfung am Donnerstag ausgelöst. Der Aufwand ist enorm: „Da ist ja die ganze Nordstadt dicht“, entfuhr es einem Mitarbeiter im Rathaus.

Eine Bombe liegt im Grünbereich gegenüber des Adler-Modemarkts am Römerpark. Nur eine kurze Strecke weiter wird an der Römerstraße ein zweiter Blindgänger vermutet, am Dienstag lief noch die Überprüfung.

Die Anwohner im Bereich Römerstraße/Fesserstraße wurden am Dienstag mit Flugblättern informiert. Im Gefahrenbereich A, der bis spätestens 10.15 Uhr verlassen werden muss, wohnen rund 5000 Menschen. Im erweiterten Gefahrenbereich B („luftschutzmäßiges“ Verhalten) leben weitere rund 13 000 Neusser. In diesem äußeren Gefahrenbereich müssen oberirdische Gebäudeteile im Dachgeschoss und Gebäudeteile, die zur Fundstelle hingewandt sind, bis spätestens 10.45 Uhr verlassen werden. Der Aufenthalt unter freiem Himmel und das Befahren des Bereichs B mit Fahrzeugen ist ab 10.30 Uhr verboten. Bereits ab 9.45 Uhr können weder Fahrzeuge noch Fußgänger in diesen Bereich hineinfahren bzw. gehen.

Zu massiven Einschränkungen kommt es auch im Nahverkehr der Stadtwerke. Betroffen sind die Linien 841, 843, 844, 848, 851, 852 und 854. Die Wagen dieser Linien dürfen bis 10.30 Uhr ihre normale Streckenführung fahren. Zwischen 10.15 und 10.30 Uhr dürfen Fahrgäste an den betroffenen Haltestellen in den Gefahrenbereichen A und B allerdings nur noch ein- und nicht mehr aussteigen. Ab 10.30 Uhr kommt es dann zu einer großräumigen Sperrung der Furth zwischen Hauptbahnhof und Gladbacher Straße. Die Fahrten nach Norden in Richtung Kaarst/Handweiser/Vogelsang enden während der Sperrung am Hauptbahnhof (Bahnsteig 2).

Die Busse der Linien 851 und 852 pendeln während der Sperrung zwischen ihren Endhaltestellen in Kaarst und der Haltestelle Neusserfurth. Die Bereiche Handweiser und Vogelsang können während der Sperrung nicht angefahren werden. Für die Linie 848 gibt es eine Ausweichroute. Die Fahrzeuge fahren ab dem Hauptbahnhof über Gielen-, S tephan-, Steinhaus-, Engelbert- und Plankstraße zum Johanna-Etienne-Krankenhaus.

Die Rheinbahn wartet mit ihren Hinweisen noch ab. Fest steht, dass auch am Hauptbahnhof während der Entschärfung keine Züge fahren werden.

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