Beide Gymnasien wechseln zu G 9

Sowohl das Pascal- als auch das Erasmus-Gymnasium wollen ab 2019 zum Abitur nach neun Jahren zurückkehren.

Beide Gymnasien wechseln zu G 9
Foto: dpa-tmn

Grevenbroich. Die Meinung an den beiden Schulen ist eindeutig: Sowohl das Pascal- als auch das Erasmus-Gymnasium wollen im Jahr 2019 zum Abitur nach neun Gymnasialjahren zurückkehren. „Diese Position haben wir jetzt auch schon bei unserer Informationsveranstaltung für Eltern von Viertklässlern vertreten“, erklärt Michael Jung, Leiter des Erasmus-Gymnasiums. Im Sommer hatte die neue schwarz-gelbe NRW-Landesregierung die Rückkehr zu G 9 angekündigt. Der Entwurf für das Schulrechtsänderungsgesetz soll nach Auskunft der NRW-Bildungsministeriums Anfang 2018 dem Landtag zugeleitet und vor der Sommerpause verabschiedet werden.

Michael Jung, Schulleiter am Erasmus-Gymnasium

Der Wechsel zu G 9 soll der Regelfall sein. Eine formelle Entscheidung für die Beendigung der G 8-Ära an einer Schule ist nicht erforderlich: Nur wenn ein Gymnasium bei G 8 bleiben möchte, ist ein Beschluss der Schulkonferenz mit mehr als Zweidrittel-Mehrheit nötig.

Doch ein solcher Beschluss ist an den beiden Schulen nicht geplant: „Wir werden wie fast alle Gymnasien zu G 9 zurückkehren“, erklärt Manfred Schauf, Leiter des Pascal-Gymnasiums. „Wir sprechen seit einem Jahr in den Schulgremien über das Thema. Ob bei Lehrern, Eltern oder Schülern — es war nirgendwo zu hören, dass wir bei G 8 bleiben sollten“, berichtet Schauf. „Ich stelle fest, dass der Wunsch nach Entschleunigung des Lernprozesses bei uns eine breite Basis hat. G 9 bietet aber beispielsweise auch bessere Chancen für ein Jahr Auslandsaufenthalt.“ Er betont: „Wenn man uns 2005 vor Einführung gefragt hätte, hätten wir gesagt, dass wir G 8 nicht wollen.“

Auch am Erasmus-Gymnasium ist „das Meinungsbild in allen Gremien so, dass wir eindeutig zu G 9 zurückkehren“, sagt Michael Jung. Er betont: „Die Gymnasien haben G 8 erfolgreich umgesetzt und geschultert. Aber es gibt einen breiten Elternwillen für G 9 — mit guten Gründen. Der Lernprozess wird gestreckt, es gibt weniger Nachmittagsunterricht und mehr gelegenheit zu außerschulischen Aktivitäten“, sagt Schulleiter Jung. Und: „Mit G 8 haben wir nach dem Abitur reifere Jugendliche entlassen, vorher mit G 9 junge Erwachsene.“

Noch gibt es viele Fragen: Der Lehrplan ist laut Schauf noch nicht bekannt. Unklar sei zudem, in welchem Schuljahr die zweite Fremdsprache einsetzen soll. „Dies soll noch vor Weihnachten beantwortet werden.“ Eine Herausforderung wird erst in einigen Jahren — 2025 — akut: Wegen des zusätzlichen Schuljahres werden mehr Lehrer und auch mehr Klassenräume nötig. „Nach jetzigem Stand würden unsere Räume dann wegen der zusätzlichen Stufe nicht reichen“, sagt Manfred Schauf. „Der Schulträger, die Stadt, weiß das — und er hat Zeit, dafür eine Lösung zu suchen.“

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