Bahnhöfe teils „nicht akzeptabel“

Der Stationsbericht des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) attestiert drei Neusser Bahnhöfen einen mäßigen bis desolaten Zustand. Besonders schlecht schneidet die Haltestelle „Am Kaiser“ ab. Auch Vandalismus ist ein Problem.

Neuss. Graffiti, Dreck und mangelnde Funktionalität — das sind die drei Hauptdefizite der Neusser Bahnhöfe. Im aktuellen Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) erhielten insbesondere die Haltestellen „Am Kaiser“ und „Allerheiligen“ in der Gesamtbewertung ein rotes Licht, was für einen nicht akzeptablen Zustand steht. Der Bahnhof „Rheinparkcenter“ befindet sich in einem noch akzeptablen Zustand.

Obwohl die Station „Am Kaiser“ im Bezug auf Sauberkeit an Zugang und Bahnsteig mit einem „noch akzeptabel“ abgeschnitten hat, scheint dies der größte Aufreger für Bahnreisende zu sein. Taubendreck, Zigarettenstummel und zerbrochenes Glas am Aufgang lassen die Hoffnung auf einen sauberen Bahnsteig schwinden. Doch dort liegt überraschend wenig Müll. „Viel sieht man davon hier tatsächlich nicht. Das liegt wohl daran, dass hier viel Wind ist“, sagt Annika Schmitz, die gerade auf ihren Zug wartet. Die im Stationsbericht besonders bemängelten Graffiti sind vor allem auf den Fahrkartenautomaten zu sehen, eine zerstörte Scheibe des Fahrplankastens unterstützt das unansehnliche Gesamtbild.

In Allerheiligen zeigt sich der Vandalismus nicht nur in Form von Graffiti an der Schallschutzmauer, sondern auch an gebrochenen Scheiben und beschädigten Fahrrädern. „Trotz Überwachungskamera wurde mein Fahrrad beschädigt, die Reifen zertreten“, berichtet Ahmad Zamani. Eine Anzeige habe zu keinem Ergebnis geführt. Außerdem müsse er mit dem Fahrrad einmal um den Bahnhof fahren, um auf den Bahnsteig zu gelangen. „Wenn es einen Aufzug geben würde, wäre das natürlich besser. Es gibt viele ältere Leute, die die Treppe nicht hinauflaufen können“, sagt Zamani. Dennoch muss festgehalten werden: Im Vergleich zur Haltestelle „Am Kaiser“ und auch zu der am „Rheinparkcenter“ existiert dort wenigstens ein barrierefreier Zugang. „Akzeptabel“ bewertet der VRR.

Der Zugang zum Bahnsteig am Rheinparkcenter wurde vom VRR ebenfalls als „akzeptabel“ bewertet — ohne barrierefreien Aufstieg oder Aufzug. Graffiti hingegen sind überall zu sehen, an Mülleimern wie Fahrkartenautomaten. Pluspunkt: Die Station ist im Vergleich zu den anderen Haltestellen weniger verschmutzt. „Ich finde es hier sehr sauber“, sagt Heidi Mertens. Die 61-Jährige sei gerade erst aus einem Urlaub in Norddeutschland zurück und sei da ganz anderes gewöhnt gewesen. Im Stationsbericht des VRR gibt es für den Bahnhof am Rheinparkcenter ein „noch akzeptabel“.

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