Baby-Notarztwagen rettet bald auch in Düsseldorf

Die Bürgermeister vereinbarten eine Kooperation der beiden Städte.

Baby-Notarztwagen rettet bald auch in Düsseldorf
Foto: A. Woitschützke

Neuss. Der Baby-Notarztwagen wird sein Einsatzgebiet über die Kreisgrenzen hinaus ausdehnen und vom 1. November an auch die linksrheinischen Düsseldorfer Stadtteile versorgen. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten gestern Bürgermeister Herbert Napp und sein Düsseldorfer Amtskollege Thomas Geisel. Diese Kooperation ist ein Beitrag zu einer engeren Zusammenarbeit beider Städte.

Rund 400 Mal im Jahr ist das Team des Baby-Notarztwagens kreisweit im Einsatz. Stationiert an der Wache der Johanniter Unfallhilfe (JUH) an der Hellersbergstraße, wird er mit einem Arzt und einer Kinderintensivkrankenschwester der Kinderklinik am städtischen Lukaskrankenhaus sowie einem Johanniter-Rettungsdienstassistenten besetzt.

Der „Baby-NAW“ dient der notfallmedizinischen Versorgung und dem schonenden Transport der allerkleinsten Patienten und ist eine „Intensivstation vor Ort, wie Dirk Hermes, der JUH-Fachbereichsleiter Einsatzplanung, betont. Trotzdem machten vor allem die Krankenkassen jahrelang ein Fragezeichen hinter diesen Wagen, der 1993 erstmals eingesetzt werden konnte. Erst vor drei Jahren wurde er als Rettungsmittel anerkannt und im Rettungsdienstbedarfsplan für den Rhein-Kreis festgeschrieben.

Der Kreis begrüßt laut Pressesprecher Harald Vieten die überörtliche Vereinbarung als „sehr sinnvoll“. Bürgermeister Napp zeigte sich erfreut, „dass der Einsatz unseres Baby-Notarztwagens dazu beiträgt, die notfallmedizinische Versorgung von Säuglingen und Kleinkindern in unserer Nachbarstadt zu optimieren“. Und Düsseldorfs Oberbürgermeister betonte die „Win-win-Situation“: „Neuss profitiert von einer verbesserten Auslastung des Baby-Notarztwagens.“

In Düsseldorf selbst gibt es keinen vergleichbaren Notarztwagen, erklärt Joachim Kürsten. Dort stehen zwar Inkubatoren zur Verfügung, so der Regionalleiter der Johanniter, doch dienten diese ausschließlich dem Transport von Säuglingen. „In der Konsequenz, wie wir das System betreiben, gibt es das deutschlandweit nur noch zwei Mal“, sagt Kürsten.

Laut Vereinbarung werden in Düsseldorf nur Einsätze zur Primärrettung, doch keine Verlegungen gefahren. Meist werden die Patienten bei letzteren zum „Lukas“ gebracht, das die medizinische Besatzung stellt. Diese werde — weil der Mehraufwand schwer abzuschätzen ist — vorerst nicht vergrößert, erklärt Dr. Guido Engelmann, Chefarzt der Kinderklinik: „Wir beobachten das.“

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