Ausgebüxte Pferde behindern Verkehr

Die Tiere stießen einen Zaun um. Zehn von ihnen blockierten die L 142 bei Neukirchen.

Neukirchen. Eine 53-jährige Autofahrerin traute gestern auf der L 142 bei Neukirchen ihren Augen kaum: Drei Pferde preschten auf der Gegenseite an ihrem Auto vorbei in Richtung Neuss. „Zum Glück gab es in dem Moment keinen Gegenverkehr“, erzählt die Neusserin.

Es war kurz nach acht Uhr, als die Neusserin auf der L 142 in Richtung Langwaden unterwegs war. Die Landstraße in Neukirchen ist viel befahren — es herrschte reger Berufsverkehr, als die Fahrerin auf die ungewöhnlichen Verkehrsteilnehmer stieß.

Die Polizei war zu diesem Zeitpunkt bereits informiert: Als die Beamten eintrafen, waren bereits zahlreiche Helfer vor Ort — das teilte Polizeipressesprecherin Diane Drawe mit. Insgesamt seien es zehn Pferde gewesen, die von ihrer Weide ausgebrochen waren: „Vier konnten relativ schnell eingefangen werden“, sagte Drawe. Die Polizeibeamten warnten die Autofahrer. „Zwischenzeitlich kam es in dem Bereich zu Verkehrsstörungen“, so Drawe.

Die Pferde stammen von dem Gestüt Gut Neuhaus, das an der L 142 gelegen ist. Gegen acht Uhr wurde dort das Verschwinden bemerkt: „Die Pferde haben einen Zaun auf ihrer Weide weggestoßen“, erzählte der Gestüts-Inhaber Frederic Tillmann. „Dort ist das Gras einen halben Meter hoch, normal müssten wir die Pferde da gar nicht einzäunen“, sagt er. Wie genau es passiert ist und was der Auslöser für ihre Flucht war, kann er sich nicht erklären: „Die Kaltblüter sind kräftige Tiere, die bringen 800 Kilo auf die Waage. Sie haben wohl kräftig gegen den Zaun gedrückt und ihn so umgestoßen.“

Der Zaun führe nicht zur Straße, sondern auf die Seite vom Bahndamm, ein paar seien von dort aus wohl Richtung Straße gelaufen, vermutet er. Mit vereinten Kräften — dabei waren acht Leute vom Hof und zwei Passanten — wurden die Tiere mit Eimern voll Hafer und Leckerlis angelockt und eingefangen. Eine Dreiviertelstunde habe dies insgesamt gedauert, sagt die Polizeisprecherin.

Weder Menschen noch eines der Tiere ist zu Schaden gekommen — die Kaltblüter stehen wieder auf ihrer Weide, der Zaun sei repariert, sagt Tillmann. ubg

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