Ärger über Raser an Kapellens Ortseingang

Grevenbroich. Die Kapellener CDU macht sich für eine Entschärfung der Verkehrssituation am Ortseingang auf der Neusser Straße stark. Viele Autofahrer würden viel zu schnell in den Ort fahren. Nun sollen Lösungen gefunden werden.

Ärger über Raser an Kapellens Ortseingang
Foto: Lothar Berns

Wilfried Gutzke von den Kapellener Christdemokraten sieht Gefahren etwa für Passanten, die die Durchgangsstraße überqueren wollen. „Auf der Landstraße 201 von Holzheim nach Kapellen gilt Tempo 70. Kurz vor dem Ortseingangsschild ist nur noch Tempo 50 erlaubt.“ Das aber würden, so Gutzkes Einschätzung, nur wenige einhalten. Für Fußgänger sei das gefährlich.

Anwohner hätten ihn auf die Raser angesprochen. „Sie haben vorgeschlagen, auf der Straße eine Bodenwelle zu schaffen, um den Verkehr zu bremsen“, sagt Gutzke. Vor einigen Jahren sei die Straße bereits an der Kreuzung mit Ermland- und Josef-Thienen-Straße schmaler gestaltet worden — verbessert habe sich die Situation aber nicht. Der CDU-Ortsverband will über die Ratsfraktion einen Antragstellen. „Ich könnte mir auch vorstellen, das Tempo-50-Schild zu versetzen, bereits weiter entfernt vor dem Ortseingang aufzustellen“, sagt Ortsverbandsvorsitzende Maria Becker.

Schwere Verkehrsunfälle hat die Polizei in dem Bereich nicht festgestellt, „aber wir geben den Hinweis der Bürger an die Fachdirektion Verkehr weiter“, sagt Polizei-Sprecher Hartmut Batz. Die Polizei kontrolliere etwas weiter an der Landstraße zwischen Kapellen und Holzheim. Dabei seien 2015 mehr als 200 Fahrer ermittelt worden, die zu schnell unterwegs waren.

Initiativen, die Geschwindigkeit im Ort zu drosseln, gab es bereits früher. Die Initiativen „Pro O“ und „Rettet die Erftaue“ setzen sich für Tempo 30 auf Tal- und Neusser Straße ein. Die CDU-Fraktion bat 2015, Tempo 30 auf der Neusser Straße bis zum Sandweg einzurichten, auch um Lärm zu verringern. Die Verwaltung sprach sich dagegen aus, unter anderem weil der Landesbetrieb Straßen NRW und die Polizei eine Geschwindigkeitsreduzierung abgelehnt hätten. Im Rathaus sagt Sprecherin Ines Hammelstein: „Wir nehmen die Sorgen der Bürger ernst und werden die Situation prüfen — etwa ob sich etwas am Verkehr geändert hat.“

Auf ein anderes Problem macht die UWG aufmerksam. „Kapellener bemängeln, dass sie mit der Grünphase für Fußgänger an der Kreuzung Neusser Straße/Friedrich- und Talstraße nicht zurechtkommen“, erklärt Fraktionsvorsitzender Carl Windler. „Sie sei zu kurz, um älteren Menschen das Überqueren gefahrlos zu ermöglichen.“

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