Abrechnung mit dem Jahr 2016

Die „Schlachtplatte“ gastierte zum vierten Mal in wechselnder Besetzung in der „Kulle“. Termin für 2018 steht bereits fest.

Abrechnung mit dem Jahr 2016
Foto: Stadt

Dormagen. Es war den widrigen Wetterverhältnissen geschuldet, dass am Samstagabend bei der „Jahresendabrechnung“ des „Schlachtplatte“-Ensembles rund 50 Plätze in der eigentlich ausverkauften Kulturhalle frei blieben. Trotzdem gelang der Kabarettgruppe mit ihrem satirischen Jahresrückblick zum vierten Mal in Folge eine stimmungsvolle Eröffnung der Veranstaltungssaison in der „Kulle“.

Vom Selfie bis zur Wahl des neuen US-Präsidenten Donald Trump bot das vergangene Jahr den fünf Künstlern ausreichend Stoff für eine unterhaltsame Abrechnung mit den zurückliegenden zwölf Monaten. Immer wieder gewährten sie dem Publikum dabei Einblicke in das eigene Soloprogramm. Den Anfang machte Fatih Cevikkollu, der seine Verzweiflung über gescheiterte Bauprojekte und Steuerverschwendung in seiner Heimatstadt Köln zum Ausdruck brachte. Fehlen durfte aber auch nicht der „Silvester-Rassismus“ der Kölner Sicherheitspolitik. Im Anschluss philosophierte Lioba Albus über den „Hohlkörper Trump“ und die Hindernisse, die Frauen auch heute noch in der Politik zu bewältigen haben. Robert Griess komplettierte mit seinem „Demonstrationstraining gegen politische Verdrossenheit“ die erste Programmhälfte, indem er gemeinsam mit dem Dormagener Publikum ausgefallene Protest-Slogans skandierte.

Immer wieder griff das Duo Ape & Feuerstein die vorangegangenen Themen musikalisch auf und schaffte mit seinen Songs jedes Mal einen gelungenen Übergang zwischen den einzelnen Showelementen, bei dem es immer bemüht war, die Zuschauer einzubinden. Im Laufe des Abends schlüpften die Mitglieder der Gruppe mehrfach in verschiedene Rollen. So duellierten sich beispielsweise Cevikkollu und Griess als Bodyguards von Merkel und Erdogan stellvertretend für ihre Vorgesetzten über die jeweiligen Fehltritte des Anderen.

In ihrem rund zweistündigen Programm lieferten die fünf Kleinkünstler dabei ihren Beitrag zu brisanten gesellschaftlichen Debatten wie dem Burkaverbot, der Rente mit 70 oder dem deutschen Asylrecht, ganz nach dem Motto „je größer das Tabu, desto stärker der Gag“. Unter dem tosenden Applaus der 150 Zuschauer verabschiedete sich die „Schlachtplatte“ mit einer Zukunftsvision zum Jahr 2017 und der Erkenntnis, „die Karavane zieht weiter, die Merkel bleibt da“, von der Bühne. Auch 2018 macht die lustige Truppe zum Jahresbeginn erneut in der „Kulle“ halt. Der Vorverkauf für die Show am 12. Januar 2018 läuft aufgrund großer Nachfrage bereits auf Hochtouren.

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