2017 sind umfangreiche Bauarbeiten an der Nordkanalallee geplant

Kaarst. Im kommenden Jahr, wenn alles nach Plan läuft, soll nach dem Holzbüttger Schützenfest die Nordkanalallee tiefgreifend verändert werden. Hauptanlass ist die Notwendigkeit der Kanalerneuerung.

2017 sind umfangreiche Bauarbeiten an der Nordkanalallee geplant
Foto: salz

Der alte Kanal ist marode, muss entfernt oder verfüllt werden. Andere Versorger werden die Gelegenheit nutzen, um Leitungen neu zu verlegen. Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart kündigte an, dass die Kreiswasserwerke alte Wasserleitungen austauschen werden, außerdem sollen neue Stromleitungen verlegt werden. In einer gemeinsamen Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses und des Bau- und Umweltausschusses wurde zwar über Details diskutiert, Entscheidungen bezüglich der künftigen Gestaltung wurden jedoch noch nicht getroffen. Ende Oktober oder Anfang November soll es eine Bürgerinformationsveranstaltung geben.

Möglicherweise müssen alle bestehenden Bäume gefällt werden. Baumexperte Jürgen Kutscheidt aus Krefeld wies im Rahmen einer Ortsbegehung auf Schäden hin. Seine Diagnose: „Rund zehn der Kirschbäume weisen starken Pilzbefall auf, der kann sich weiter ausbreiten.“ Auch die Baumhasel ist gefährdet. Die tiefgreifenden Erdarbeiten im Zusammenhang mit der Entfernung des alten und dem Bau des neuen Kanals und der Verlegung von Versorgungsleitungen werden auch den einigermaßen gesunden Bäumen arg zusetzen, sagte er.

Die Verwaltung empfiehlt, den Gehweg auf der nördlichen Seite komplett zu entfernen, dort soll ein Grünstreifen mit Bäumen entstehen. Dazu müssten 25 Bäume gefällt und 30 neu gepflanzt werden. Die 31 Bäume auf der Südseite würde die Verwaltung gerne fällen lassen. So könnte ein durchgehend zwei Meter breiter Gehweg ohne Wurzelschäden entstehen. Sechs Baumscheiben im südlichen Fahrbahnraum sollen den Alleecharakter aufrecht erhalten. Die Verwaltung schlägt außerdem wechselseitiges Parken vor. Die Zahl der Parkplätze würde aber insgesamt zurückgehen.

Anne Thiele (SPD) regte an, auf Parkplätze weitestgehend zu verzichten, weil Linden- und Marienplatz nicht weit entfernt Parkmöglichkeiten böten. Ingo Kotzian (CDU) möchte auf beiden Seiten Bäume, auf der Nordseite stellt er sich zwischen den Bäumen Parkmöglichkeiten vor wie entlang der Bismarckstraße. Von Baumscheiben, die in den südlichen Teil der Fahrbahn ragen, hält er nichts.

Sabine Kühl (SPD) ist ein ausreichend breiter Gehweg wichtig, dafür würde sie auch auf Baumpflanzungen verzichten. Claudia Köppe (Die Grünen) mahnte, keine Details festzulegen, sondern die Bürgerinformationsveranstaltung abzuwarten. „Vielleicht kommen ja die Bürger auf Ideen, auf die wir gar nicht kommen würden“, erklärte Anne Thiele (SPD).

Einstimmig beschlossen jetzt beide Ausschüsse nur, dass der Kanal erneuert werden soll. Tiefbauamtsleiter Jan Opial geht davon aus, dass die Anlieger dafür keine Beiträge leisten müssen. Nachdem die Bürger ihre Vorschläge eingebracht haben, wird es wieder eine gemeinsame Sitzung der beiden Ausschüsse geben.

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