Neuer Chef für Stiftung der Augustinerinnen

Berthold Bonekamp löst zum Juli Rolf Wiese ab. Er will die Stiftung auf Kurs halten.

Rhein-Kreis Neuss. Berthold Bonekamp fühlt sich in seiner neuen Rolle sichtlich wohl. „Mein neues Büro befindet sich im Kloster Immaculata im Orden der Augustinerinnen. Die Wege sind also kurz“, sagt der 60-jährige Grevenbroicher, der zum 1. Juli die Nachfolge von Rolf Wiese antritt — als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung der Neusser Augustinerinnen und der Gesellschafterversammlung der St.-Augustinus-Kliniken.

„Wir freuen uns, dass wir Berthold Bonekamp gewinnen konnten“, sagt Wiese, der Anfang des Jahres seinen 70. Geburtstag feierte und beschloss, das Amt niederzulegen. „Herr Bonekamp verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Wirtschaft und im ehrenamtlichen Bereich.“

Bis vor zwei Jahren gehörte er zum Vorstand der RWE AG. Er ist Mitglied des Caritasverbandes Rhein-Kreis Neuss. Nun soll Bonekamp das Flaggschiff der Stiftung, die St.-Augustinus-Kliniken, auf Kurs halten — mit wirtschaftlichem Erfolg und christlichen Werten.

Die gemeinnützige Stiftung der Neusser Augustinerinnen — Cor unum wurde vor neun Jahren von den Barmherzigen Schwestern gegründet. Ziel war es, Johanna Etiennes Werk der Nächstenliebe trotz wachsender staatlichen Anforderungen und des ausbleibendem Ordens-Nachwuchses für die Zukunft zu erhalten.

Das Neusser Johanna-Etienne-Krankenhaus, die Psychiatrie St.-Josef, die Klinik Königshof (Krefeld) sowie die Altenheime Maria Hilf (Viersen), das Josef-(Solingen) und das Augustinushaus (Dormagen) wurden an die Stiftung übergeben und firmieren unter dem Titel St-Augustinus-Kliniken — heute mit mehr als 4000 Mitarbeitern.

„Außerdem betreibt die Stiftung einen ambulanten Hospizdienst, bei dem ehrenamtliche Helfer schwerstkranke Menschen und ihre Angehörigen begleiten“, sagt Wiese, der in Hamburg lebt und die Stiftung nach ihrer Gründung erfolgreich mit aufbaute.

Die Organisation unterstützt mit Geldspenden die missionarische Tätigkeit der Augustinerinnen im ostafrikanischen Burundi. Das 2006 gegründete Augustinus-Forum erfreut sich wachsender Beliebtheit. Im April verfolgten in der Stadthalle mehr als 1000 Besucher eine Diskussion mit Erzbischof Robert Zollitsch.

„Diese Qualität wollen wir erhalten — trotz des anhaltenden Kostendrucks für Krankenhäuser“, sagt Bonekamp, der zugibt, sich im Krankenhauswesen noch in der Lernphase zu befinden. „Um wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben, muss man alle Mitarbeiter in die Arbeit einbeziehen. In der Industrie habe ich mit einfachem Zuhören gute Erfahrungen gemacht.“ Die Arbeit am Menschen solle weiterhin den christlichen Werten entsprechen.

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