Mehr Tote bei Unfällen

Die Zahl der Unfälle, der Verletzten und der Verkehrstoten ist im vergangenen Jahr gestiegen.

Rhein-Kreis Neuss. Eigentlich gibt es im Rhein-Kreis Neuss keine typischen Motorradstrecken, dennoch sind im vergangenen Jahr fünf Motorradfahrer tödlich verunglückt. Sie reihen sich ein in die Unfall-Statistik 2011, die der Polizei Sorge bereitet. Die Zahl der Menschen, die im vorigen Jahr auf den Straßen im Kreis ums Leben gekommen sind, ist sprunghaft von acht auf 13 angestiegen.

Genaue Ursachen sind aus Sicht der Polizei schwer auszumachen, sagte Landrat und Polizeichef Hans-Jürgen Petrauschke am Montag bei der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz: Sie reichen von Fahrfehlern bis hin zur Nichtbeachtung der Vorfahrt oder der roten Ampel. „Geschwindigkeit spielt jedoch fast immer eine Rolle“, sagte Petrauschke und appellierte generell an die Autofahrer, langsam zu fahren.

Natürlich tue die Polizei das ihrige zur Prävention, es werde regelmäßig kontrolliert und geblitzt. Im November startete die landesweite Aktion „Brems Dich — rette Leben“. Der „24 Stunden-Blitz-Marathon“ ist ein Teil der Kampagne.

Auf den Straßen im Rhein-Kreis Neuss kracht es immer öfter: Die Polizei registrierte 2011 einen Anstieg auf 12 080 Unfälle (2010: 12 062). 8,5 Prozent der Unfälle ereigneten sich auf Landstraßen. Die Zahl der Schwerverletzten stieg um 66 auf 387 und die Zahl der Leichtverletzten um 125 auf 1398.

Der Kreis rangiert bei der Unfallhäufigkeitszahl (Unfälle hochgerechnet auf 100 000 Einwohner) knapp unter dem Landesschnitt. „Alle 4,9 Stunden beklagen wir einen Verletzten im Rhein-Kreis Neuss“, konstatierte Polizeidirektor Detlef Gernandt.

Bei Unfällen mit Radfahrern verzeichneten die Statistiker einen Anstieg um 65 auf 482 Fälle. „Hier machen uns nicht die Kinder Sorgen. Sie werden von uns geschult. Senioren dagegen verunglücken häufig auf dem Rad“, sagte Gerhard Kropp, Leiter der Direktion Verkehr. Deutlich zugenommen haben auch Unfälle, in die Fußgänger verwickelt waren. Hier stieg die Zahl der Verletzten um 30 Personen auf 188.

Immer mehr Autofahrer, die einen Unfall verursachen, flüchten anschließend, ohne sich um den Schaden zu kümmern. In Zahlen: 2861 Unfallfluchten im Jahr 2011, 152 Menschen wurden dabei verletzt. „64 Prozent aller Unfälle sind Unfallfluchten“, informierte Kropp. Immerhin: 41,8 Prozent aller flüchtigen Fahrer können ermittelt werden.

Unachtsamkeit beim Abbiegen, Wenden oder Einfahren, das sind die häufigsten Gründe, warum es auf den Straßen im Rhein-Kreis scheppert — gefolgt von missachteter Vorfahrt, Tempoverstößen sowie Alkohol und Drogen. 51 Verkehrsteilnehmer hatten mehr als zwei Promille Alkohol im Blut, bei sechs Fahrern waren es sogar mehr als drei Promille.

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