Mehr als 7700 Schützen feiern

Von Stefan Reinelt

Bei der „Zog-Zog-Versammlung“ haben die Neusser Schützen einstimmig entschieden, dass ihr Bürger-Schützen-Fest auch in diesem Jahr wieder stattfinden wird. Das ist Mitte Juli geschehen, doch selbstverständlich liefen da schon die Vorbereitungen auf die Fest- und Kirmestage vom 25. bis 29. August auf Hochtouren.

„Es gibt keine Veränderungen im Verlauf. Es wird ein Schützenfest wie immer, und dennoch wird es irgendwie anders sein“, sagt Holger Schöpkens. Damit spielt der Schriftführer im Neusser Bürger-Schützen-Verein (NBSV) auf den bevorstehenden Abschied von Thomas Nickel vom Amt des Präsidenten. Zudem feiert er am Schützenfestmontag auch noch seinen 70. Geburtstag.

„Der blöde Montag“, sagt Nickel mit einem Augenzwinkern. Er ist es natürlich gewohnt, während des Schützenfestes Geburtstag zu haben. Doch gerade am Montag reihen sich die Termine für den Präsidenten dicht aneinander, und darum entschuldigt er sich bereits jetzt bei allen Verwandten und Bekannten, die nicht so sehr mit dem Schützenbrauchtum in der Quirinusstadt vertraut sind und sich wundern werden, dass sie den Jubilar an seinem Ehrentag telefonisch nicht erreichen können.

Seit 17 Jahren feiert Thomas Nickel das Schützenfest in seiner Eigenschaft als Präsident. Er wünscht ausdrücklich, dass die anstehenden Termine während der Schützenfesttage nicht zu einer Art Abschiedstournee werden. Doch gänzlich vermeiden lässt sich dies wohl nicht. Es ist auch Nickels eigener Wunsch, noch während seiner laufenden Amtszeit auszuscheiden und die Geschicke des Vereins in andere Hände zu legen.

Sein designierter Nachfolger ist Martin Flecken, der die gesamte Präsidentenzeit Nickels ebenfalls im Komitee des NBSV mitgearbeitet hat. Als langjährigem Oberschützenmeister sind ihm die Abläufe der Festtage wohl bekannt, und so fühlt er sich nach eigener Aussage gut vorbereitet auf die neue Aufgabe, sofern er im November von den Schützen gewählt werden sollte.

Das Regiment zeigt sich mit 7703 Schützen und Musikern ein wenig verstärkt zum Vorjahr. Damit setzt sich ein seit 15 Jahren währender Trend fort, auch wenn die Zuwächse nicht mehr so herausragend sind wie etwa zwischen 2010 und 2012 mit einem Gesamtplus von 400 Mitmarschierern.

Während ein Jägerzug sich aus Altersgründen aus dem „aktiven Dienst“ zurückgezogen hat, ist ein Schützenlustzug aufgrund ungebührlichen Verhaltens beim vergangenen Fest für dieses Jahr gesperrt. Die jungen Leute haben ihren Fehler eingesehen und die Strafe mit Verständnis akzeptiert.

Erster Höhepunkt der Schützenaufmärsche wird der Fackelzug am Samstagabend sein, der sich ab 20.45 Uhr vom Niedertor aus in Bewegung durch die Innenstadt setzen wird. „Insgesamt 108 Großfackeln sind gebaut worden. Das ist zwar kein neuer Rekord, aber das muss auch nicht jedes Jahr sein“, sagt Präsident Nickel. Das Publikum erwarte auf jeden Fall wieder ein bunter Mix aus Themen. Im Anschluss wird es die Schützen auf die Festwiese und den Kirmesplatz ziehen, zahlreiche unter ihnen werden aber auch die frühe Nachtruhe vorziehen, denn traditionell treffen sich die meisten Schützenzüge zwischen 7 und 8 Uhr zum gemeinsamen Frühstück. Schließlich bedarf es einer guten Stärkung zum Aufmarsch für die große Königsparade, die ab 11 Uhr vor Seiner Majestät Christoph I. Napp-Saarbourg, den Ehrengästen und mehreren tausend Zuschauern stattfinden wird.

Die Aussichten auf einen königlichen Nachfolger sind gut. Es gibt ausreichend Meldungen, die einen echten Wettkampf beim Königsvogelschießen am Dienstag, 29. August, ab 18.15 Uhr versprechen. Zum Abschluss der Festivitäten gibt es dann ein großes Feuerwerk.

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